Bunte Fahrradhelme an einer Ladenwand

Was macht einen guten Fahrradhelm aus?

Stand: 23.09.2024, 06:00 Uhr

Was macht einen guten Fahrradhelm aus? Und wann ist es an der Zeit, den alten Helm auszutauschen? Peter Schaudt vom TÜV Rheinland klärt auf.

Was beim Fahrradhelm wichtig ist

„Der Helm muss perfekt passen“, sagt Peter Schaudt, der für den TÜV Rheinland Helme auf ihre Sicherheit überprüft. Bedeutet: „Wenn ich ihn aufziehe, darf ich ihn fast gar nicht spüren.“ So dürfe er etwa an keinen Stellen drücken oder „übertrieben wackeln“, sagt Schaudt. Außerdem sollten Kopf- und Kinnriemen fest sitzen. Allerdings: „Der Helm sollte direkt so sitzen, dass ich ihn gar nicht mehr groß einstellen muss.“

Wichtig sei zudem, dass der Helm ein CE-Zeichen hat. Das nämlich hat bei Helmen noch einmal eine besondere Bedeutung. Denn diese zählen zu „persönlicher Schutzausrüstung“. In diesem Fall ist das CE-Zeichen nicht nur eine Erklärung des Herstellers, dass das Produkt den EU-Anforderungen entspricht. Bei Helmen zeigt das CZ-Zeichen, dass diese von einem unabhängigen Prüflabor getestet wurden. Darüber hinaus weisen auch das GS-Kennzeichen und das TÜV-Prüfzeichen auf unabhängige Prüfungen hin.

Was macht einen guten Fahrradhelm aus?

Hier und heute 23.09.2024 07:14 Min. Verfügbar bis 23.09.2026 WDR

Wann man den Helm austauschen sollte

Außerdem sollte der Helm nicht zu alt sein. „Auf dem Helm sollte ein Verfallsdatum angegeben sein“, sagt Peter Schaudt. Nur bis dahin sei sicher, dass der Helm bei einem Sturz auch gut schützt. Unter Umständen könnten sich mit der Zeit zum Beispiel kleine Risse bilden. In der Regel sollte ein Helm daher nach fünf bis zehn Jahren ausgetauscht werden.

Fahrradhelm und Fahrrad liegen auf der Straße, Symbolbild

Nach einem Sturz sollte der Helm ausgewechselt werden.

Immer auswechseln sollte man einen Helm hingegen nach einem Sturz, rät Peter Schaudt. Denn im Innern der Helme seien Kügelchen, die im Fall eines Unfalls den Aufprall abfedern. „Die können aber immer nur einmal Energie aufnehmen“, sagt Schaudt.

Das Problem: „Das kann man nicht sehen.“ Allerdings: „Das gilt wirklich nur bei einem Sturz“, sagt Schaudt. „Wenn einem der Helm vom Schreibtisch fällt, muss man ihn nicht austauschen.“

Was man beim Kauf beachten sollte

Die Auswahl an verschiedenen Modellen ist inzwischen riesig – das bestätigt auch Peter Schaudt. So seien zum Beispiel Helme mit großen Lüftung sehr beliebt. Diese seien auch grundsätzlich genauso sicher wie Helme ohne Lüftung. „Die durchlaufen die gleichen Sicherheitsprüfungen wie die anderen Helme und schneiden dabei nicht schlechter ab.“

Ein Fahrradhelm mit integriertem Rücklicht

Im Helm integrierte Lichter erhöhen die Sichtbarkeit.

Inzwischen gibt es sogar Helme mit eingebauten LEDs und Rückleuchten. Wichtig sei auch in diesem Fall, auf ein entsprechendes Prüfzeichen zu achten. Grundsätzlich aber lasse sich dazu sagen: „Licht erhöht die Sichtbarkeit und daher ist das nichts Schlechtes.“

Es gibt aber auch bereits smarte Helme, mit denen man Musik hören oder telefonieren kann. Und auch hier gilt: Wenn diese ein entsprechendes Prüf-Kennzeichen hätten, schützen auch diese gut bei Stürzen. Aber: Musik hören und telefonieren lenkt natürlich ab.

Der Preis sei kein Zeichen für Qualität. „Helme aus dem Discounter sind genauso gut wie der teure Premium-Helm“, sagt Schaudt. Unterschiede gebe es lediglich in Sachen Komfort oder den Einstellungsmöglichkeiten, etwa bei der Lüftung. Das Wichtigste sei, dass der Helm passt. Daher sollte man diesen auch unbedingt vor dem Kauf im Laden anprobieren.