- Sendehinweis: Hier und heute | 10. Dezember 2024, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Wie die digitalen Thermostate funktionieren
Alte Regler können problemlos abgeschraubt werden.
Programmierbare oder smarte Thermostate kann jeder selbst einbauen: „Die lassen sich ganz einfach anstelle der herkömmlichen Thermostatköpfe an das Heizkörperventil anschrauben“, sagt Energieberaterin Petra Grebing. Viele hätten Sorge, dass beim Abschrauben des alten Reglers Wasser austritt – das könnte aber nicht passieren.
Bei programmierbaren Thermostaten lässt sich dann gradgenau einstellen, zu welchen Zeiten der Heizkörper den Raum auf welche Temperatur aufheizen soll. „So lassen sich die Heizzeiten an den persönlichen Tagesablauf anpassen“, sagt Grebing. Programmierbare Thermostate gibt es für etwa 30 Euro im Elektrofachhandel.
Smarte Thermostate hingegen kosten etwa zwischen 50 und 100 Euro – können dafür aber auch mehr: Sie lassen sich über eine App mit dem Handy verbinden. Und darüber dann nicht nur voreinstellen, sondern jederzeit von überall steuern. Außerdem lassen sich die Heizkörper so mit anderen Smart-Home-Geräten und Anwendungen im Haus vernetzen oder mit zusätzlichen Sensoren ausstatten.
So kann man sie zum Beispiel mit einem separaten Fensterkontakt kombinieren. Dann erkennen die Geräte, wenn das Fenster zum Lüften geöffnet wird – und drehen die Heizung automatisch runter. Oder die Geräte erkennen per GPS, wenn man sich dem Haus nähert und drehen die Heizung auf. Oder die Geräte richten sich nach dem Wetterbericht.
Digitale Thermostate
Hier und heute. 10.12.2024. 11:06 Min.. Verfügbar bis 10.12.2026. WDR.
Für wen digitalen Thermostate sinnvoll sind – und für wen nicht
Die digitalen Thermostate machen das Heizen in erster Linie bequem – da man nicht mehr ständig die Regler runter und raufdrehen muss.
Programmierbare Thermostate lassen sich gut an einen festen Arbeitsalltag anpassen.
Weiterer Vorteil: Die Geräte können die Heizung einschalten, wenn man selbst noch schläft oder auf dem Rückweg von der Arbeit ist. So hat man beim Aufstehen oder Nach-Hause-Kommen stets eine warme Wohnung. Wer gleichbleibende Tagesabläufe hat, dem können programmierbare Thermostate das Regeln der Heizung abnehmen.
Allerdings: Eigenheimbesitzer, die Zugriff auf den Heizkessel haben, können die gewünschten Heizzeiten meist auch am Kessel selbst einstellen, sagt Grebing. „Für sie sind die Standardthermostate in der Regel ausreichend.“
Smarte Thermostate haben den Vorteil, dass sie sich mit dem Handy von überall steuern und mit zusätzlichen Funktionen ausstatten lassen. Dabei ginge es aber in erster Linie um Bequemlichkeit oder Spielerei – und nicht um das Einsparen von Heizkosten. Es sei denn, man vergisst ständig, die Heizkörper runterzudrehen und kann das dann von unterwegs nachholen.
Was man grundsätzlich beachten sollte
Ob man mit einem digitalen Thermostat tatsächlich Energie spart, hängt ab vom bisherigen Heizverhalten und von den Rahmenbedingungen. „Wer die Heizung selten oder gar nicht rauf- und runtergedreht hat, kann mit den digitalen Geräten schon sparen“, sagt Gebing. „Insbesondere dann, wenn man in einem schlecht gedämmten Gebäude lebt.“
Gerade für schlecht gedämmte Häuser lohnen sich digitale Thermostate.
In gut gedämmten Häusern wiederum kann man in der Regel grundsätzlich auf die digitalen Thermostate verzichten. Denn, sagt Petra Gebing: „Hier sinkt die Raumtemperatur nur langsam ab.“ Und dementsprechend gering sei die mögliche Ersparnis.
Grundsätzlich könnte man je nach Gebäude und vorherigem Heizverhalten mit digitalen Thermostaten etwa fünf bis zehn Prozent der jährlichen Heizkosten sparen, sagt Grebing. Die Versprechen einiger Hersteller von einer Energieersparnis von bis zu 30 Prozent hingegen seien in der Regel überzogen. Außerdem ist der Umstieg relativ teuer – wenn man bedenkt, dass man ja für alle Heizkörper neue Thermostate braucht.
Doch ob automatisch oder manuell – um wirklich Energie und Kosten zu sparen, muss man die Heizung auch richtig regeln. Dabei gilt: „Ich darf die Heizung nicht ganz runterdrehen“, sagt Grebing. So dürfe der Temperatur-Unterschied maximal sechs Grad betragen.
Ansonsten brauche die Heizung zu viel Energie, um die Räume wieder aufzuheizen. So sei es auch beim kurzen Stoßlüften besser, die Heizung nicht komplett runterzudrehen. Und auch bei längerer Abwesenheit in der kalten Jahreszeit sollte man die Räume nicht unter 17 Grad auskühlen lassen. Zumal es dann auch zu Schimmel kommen könnte.