Aperol Spritz

Aperol Spritz - Gesundheitsrisiko durch Farbstoffe?

Stand: 01.08.2024, 06:00 Uhr

Aperol Spritz ist das In-Getränk an einem milden Sommerabend. Jetzt kursieren Behauptungen, dass die Farbstoffe des Aperitifs extrem giftig und krebserregend seien. Wir sprechen mit Ernährungsexpertin Isabell Heßmann. Sie präsentiert uns zwei alkoholfreie Spritz-Rezepte.

Farbstoffe im Aperol

Die leuchtend orange-rote Farbe des Aperitifs stammt von den künstlichen Farbstoffen E 110 (Gelborange S) und E 124 (Cochenillerot A), die auf Erdöl basieren. Laut der Verbraucherzentrale Berlin sind diese Farbstoffe umstritten, da sie Reaktionen wie Hautrötungen und Asthma auslösen können, besonders bei Menschen, die auf Aspirin allergisch reagieren oder generell anfällig für Allergien sind.

Krebsrisiko durch Farbstoffe?

EFSA

Die EFSA hat für E 110 und E 124 tägliche Aufnahmemengen festgelegt.

Die in Lebensmitteln verwendeten Mengen gelten als sicher. Beide Farbstoffe sind zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erklärt, dass Zusatzstoffe nur zugelassen werden, wenn sie bestimmten Kriterien entsprechen, einschließlich des Nachweises, dass sie gesundheitlich unbedenklich sind. Die Zulassung von Farbstoffen ist oft auf bestimmte Lebensmittelkategorien und begrenzte Mengen beschränkt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für E 110 und E 124 tägliche Aufnahmemengen festgelegt: E 110 darf bis zu vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen werden, während für E 124 ein Grenzwert von 0,7 Milligramm gilt. In Spirituosen wie Aperol ist die Verwendung dieser Farbstoffe, sowie anderer ähnlicher Farbstoffe, auf eine maximale Gesamtkonzentration von 200 Milligramm pro Liter begrenzt.

Wie viel Aperol ist sicher?

Eine Person mit einem Körpergewicht von 70 kg könnte täglich bis zu 490 ml Aperol trinken, ohne die empfohlenen Grenzwerte zu überschreiten. Diese Berechnung basiert auf dem Farbstoff E 124, wobei angenommen wird, dass bis zu 100 Milligramm pro Liter im Aperol enthalten sind. Das entspricht etwa acht Gläsern Aperol Spritz.

Aperol Spritz - Gesundheitsrisiko durch Farbstoffe?

Hier und heute 01.08.2024 12:06 Min. Verfügbar bis 01.08.2026 WDR

Studien zur Krebsgefahr

Die Forschungsergebnisse zur krebserregenden Wirkung von E 110 und E 124 sind uneinheitlich. Studien zeigten, dass sich bei Mäusen das Krebsrisiko erhöhte, jedoch nur bei langfristiger Verabreichung in hoher Konzentration. In den USA ist der Farbstoff E 124 in Lebensmitteln vollständig verboten. Für E 110 weisen Experten des Hamburger Umweltinstituts auf mögliche Nierentumore bei Tieren hin, jedoch gibt es bisher keine Studien, die diesen Zusammenhang beim Menschen bestätigen.

Alkohol verursacht nachweislich Krebs

Frau trinkt Aperol

Experten warnen vor dem Alkoholgehalt von Aperol.

Die Experten warnen vor allem vor dem Alkoholgehalt von Aperol. Alkoholkonsum erhöht nachweislich das Krebsrisiko, besonders für Speiseröhren- und Leberkrebs. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind etwa vier Prozent der jährlichen Krebsfälle in Deutschland auf Alkohol zurückzuführen. Zusätzlich kann Alkohol auch andere gesundheitliche Probleme wie Schlaganfälle, Herzversagen, Abhängigkeit und psychische Störungen verursachen.

Zwei alkoholfreie Spritz-Varianten

Aperol Spritz alkoholfrei
Zutaten für 4 Gläser

  • 800 ml Tonic (oder Ginger Ale, wenn man es süßer mag)
  • 400 ml Mineralwasser
  • 16 ml Monin Sirup Orange Spritz
  • Eiswürfel
  • Orangenscheiben als Deko
  • Rosmarin (4 Zweige) als Deko

In dem Sirup ist auch der Farbstoff enthalten, den kann man aber durch alkoholfreien Bitter-Aperitif (ohne Farbstoffe, bzw. Laori Ruby No 04 ) ersetzen. Schauen Sie auf die Zutatenliste, ob die künstlichen Farbstoffe E 110 (Gelborange S) und E 124 (Cochenillerot A) enthalten sind.

Zitronen-Ingwer Spritz
Zutaten für 4 Gläser  

  • 3 Bio-Zitronen   
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer    
  • 100 g Zucker    
  • 300 ml Mineralwasser mit Kohlensäure    
  • Alkoholfreier Sekt oder Prosecco    
  • Eiswürfel    
  • Minze zur Dekoration

Zitronen werden halbiert, eine Hälfte in Scheiben geschnitten und der Rest ausgepresst. Der geschälte Ingwer wird fein geraspelt und mit 100 ml Mineralwasser, Zucker und Zitronensaft vermischt, bis sich der Zucker auflöst. Nach einer Stunde Kühlzeit wird das restliche Mineralwasser hinzugefügt. Eiswürfel und Zitronenscheiben kommen in Weingläser, dann wird der Ingwer-Zitronensirup und Prosecco vorsichtig darüber gegossen. Mit etwas Minze dekoriert, wird der Zitronen-Ingwer-Spritz direkt aus dem Glas genossen, wie es in Italien üblich ist.