Sonnenschutz im Frühling

Hier und heute 29.04.2022 06:28 Min. Verfügbar bis 29.04.2023 WDR

Der richtige Sonnenschutz

Stand: 29.04.2022, 06:00 Uhr

Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Sonnencremes können die Haut vor der gefährlichen UV-Strahlung schützen. Worauf wir dabei achten sollten, erklärt Hautärztin Dr. Irene Konlechner.

Wir haben außerdem die Hautärztin Dr. Julia Hölker aus Köln gefragt: Was Tagescremes mit Lichtschutzfaktor taugen und worauf man beim Kauf achten sollte.

Was ist der Unterschied zwischen Sonnencremes und Tagescremes mit UV-Schutz?

Der Lichtschutzfaktor, kurz LSF, gibt an, um wie viel Mal sich die Eigenschutzzeit der Haut durch die Sonnencreme verlängert.

Ein Schüler cremt sich mit Sonnencreme ein

Sonnencremes sorgen für Schutz vor UV-Strahlung.

Sonnencremes sind ausschließlich dafür da, die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Tagescremes mit UV-Schutz dagegen sollen hauptsächlich pflegen und je nach Inhaltsstoffen Falten glätten, Feuchtigkeit spenden und als Art Nebeneffekt auch noch einen Sonnenschutz bieten. Der ist aber nicht der Hauptzweck.

Sind Cremes mit UV-Schutz genauso wirksam gegen Sonnenbrand wie Sonnencreme?

Das  kommt auf die Creme an. Einige Gesichtscremes bieten einen hohen UV-Schutz. Was man wann verwendet, ist unter anderem eine Frage des Geldes und der Prioritäten. Wer im Urlaub großer Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, ganztägig draußen und auch mal im Wasser ist, für den ist eine Sonnencreme angebrachter.

Ist eine Sonnencreme auch für das Gesicht geeignet?

Wenn die Sonne stark scheint, ist sie zu empfehlen. Die Gesichtscreme (Tagescreme) aber generell durch Sonnencreme zu ersetzen ist nicht grundsätzlich zu empfehlen, weil die Sonnencreme keinen pflegenden Effekt hat (die Haut beispielsweise nicht zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgt wird).

Die richtige Sonnencreme

Welche Sonnencreme eignet sich für welchen Hauttypen und wie groß sollte der UV-Schutz sein? Darüber sprechen wir mit Hautärztin Dr. Irene Konlechner aus Bergisch Gladbach.

Viele Sonnencremes werben damit, wasserfest zu sein. Trifft das auch auf UV-Tagescremes zu?

Sonnencreme wird auf eine Hand gegeben.

UV-Tagescremes sind nicht wasserfest und müssen öfter nachgecremt werden.

Sonnencremes halten dieses Versprechen zwar auch nicht zu 100 Prozent, aber doch eher als UV-Tagescremes. Diese sind in der Regel nicht wasserfest und müssen öfter nachgecremt werden.

Für wen und wann sind UV-Tagescremes sinnvoll?

Welches Produkt für wen gut ist, hängt vom Hauttyp, der Verweildauer in der Sonne und der Strahlungsstärke ab. In unseren Breitengraden kann man UV-Tagescremes dann gut verwenden, wenn Frühjahr oder Sommer ist und man insbesondere in der Mittagssonne viel draußen ist. Wer beispielsweise aber ganztägig draußen arbeitet, der sollte lieber zu richtiger Sonnencreme greifen, weil deren Wirkung etwas länger anhält. Besonders für Hellhäutige gilt die Empfehlung, sich zu schützen. Besser als alle Cremes ist immer noch, zu viel Sonne vermeiden!

Wieviel Schutz darf man von UV-Tagescremes erwarten?

Es gibt keinen 100%-Schutz, weil insbesondere die sehr schädlichen UVA-Strahlen nicht ganz blockiert werden können. Sie sind es, die die Haut nachhaltig beeinflussen und zum Beispiel verstärkt altern lassen. Einige Cremes weisen allerdings einen besonders hohen UVA-Schutz aus.

Ein Test (02/21) der Stiftung Warentest hat ergeben, dass Drogeriemarkt-Cremes mit UV-Schutz auf die vorderen Plätze kamen und die teuren Markenprodukte dagegen weit abfielen. Wichtige Qualitätsmerkmale sind die Höhe des Lichtschutzfaktors und das UVA-Siegel.

Welcher Schutzfaktor und welche Dosierung bei UV-Tagescremes sind empfehlenswert?

Eine UV-Creme sollte einen hohen Schutzfaktor (am besten LSF 50) haben.

Das Bild zeigt Sonnencreme.

Man sollte eine haselnussgroße Menge fürs Gesicht nehmen.

Als Faustregel gilt, eine haselnussgroße Menge fürs Gesicht zu nehmen. Wer sich lange in der Sonne aufhält und schwitzt, sollte nachcremen oder direkt Sonnencreme verwenden, denn sie ist etwas wirkungsvoller bei Nässe und Schweiß.

Funktionieren UV-Cremes zusammen mit Make-Up?

Beides verträgt sich: Erst sollte die Creme aufgetragen werden, dann das Make-Up. Es gibt auch Make-Ups mit UV-Schutz. Aber diese Dopplung muss nicht sein. Dann lieber Creme ohne UV-Schutz drunter und Make-Up mit UV-Schutz drüber.

Kann man UV-Cremes aus dem letzten Jahr bedenkenlos verwenden?

Sonnenschutz-Creme kann altern und dann gefährliche Stoffe enthalten. Das haben französische Forscher in einer aktuellen Studie herausgefunden. Deshalb: Lieber neue Cremes kaufen.