An der Hand in die Traurigkeit

Leben mit der Trauer

Stand: 24.09.2015, 17:05 Uhr

Zehn Jugendliche an einem Tisch. Jeder von ihnen hat etwas unendlich Wertvolles verloren - den Vater, die Mutter, den großen Bruder oder die kleine Schwester. Dort, wo eben noch ein Mensch war, der Liebe und das sichere Gefühl der Geborgenheit schenkte, klafft nun eine Lücke.

Ein Film von Julia Schöning

Zehn Jugendliche an einem Tisch. Jeder von ihnen hat etwas unendlich Wertvolles verloren - den Vater, die Mutter, den großen Bruder oder die kleine Schwester. Dort, wo eben noch ein Mensch war, der Liebe und das sichere Gefühl der Geborgenheit schenkte, klafft nun eine Lücke. Und diese Lücke füllt sich mit einem Gefühl, das zu den stärksten gehört, die ein Mensch empfinden kann und dessen ungeheure Kraft sowohl heilende als auch zerstörerische Wirkung entfalten kann - die Trauer.

Wie lernt ein junger Mensch, das Unfassbare zu begreifen, es schließlich zu akzeptieren? Wie verwandelt er Verzweiflung in neuen Lebensmut und lähmendes Schuldgefühl in konstruktive Kraft? Reporterin Julia Schöning hat sich auf die Suche gemacht und dabei die Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper in Gelsenkirchen besucht.

In einer ihrer Trauergruppen lernt sie die 16-jährige Helena kennen. Ihr Vater war vier Monate zuvor ganz plötzlich gestorben. Ein halbes Jahr lang begleitet die Reporterin Helena auf den ersten Schritten jenes Weges, der sie zurück ins Leben führt. Ein Leben, das radikal anders sein wird als das vor dem "Tag X“.