Herr Feuerstein schreibt seinen Nachruf. Und lebt noch 2091 Tage

Stand: 07.10.2020, 16:26 Uhr

Im Januar 2015 schreibt Herbert Feuerstein seinen Nachruf und nimmt ihn für den Hörfunk auf: "Ich will nicht lang drumrum reden, ich bin jetzt tot, und Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, werden das eines Tages auch sein." Zur selben Zeit lässt Herbert Feuerstein auf Wunsch von Klaus Michael Heinz erstmals eine Home-Story zu:

Anke Engelke darf den preisgekrönten Autor, Entertainer und Musiker zu Hause in Erftstadt besuchen und ihm vor laufenden Kameras persönliche Fragen stellen - auch zum selbstbestimmten Sterben. Geboren 1937 in Zell am See, aufgewachsen in Salzburg, Klavier- und Kompositionsstudium am Mozarteum, ein Jahrzehnt als Journalist in New York, zwanzig Jahre Chefredakteur des Satiremagazins "MAD", Ratefuchs in dem von Harald Schmidt moderierten "Pssst ...", Chefautor und Sidekick im gemeinsamen "Schmidteinander" - übrigens Deutschlands erster Late-Night-Show -, unzählige Fernsehauftritte und Kleinstrollen in Filmen, Einsätze in Leipzig und Köln als "Gefängniswärter Frosch" in der Operette "Die Fledermaus" sowie Weltreisen und Konzertmoderationen - das sind Stichworte für "die neun Leben des Herrn F.", so der Titel seiner Autobiografie aus dem Jahr 2014.

"Herr Feuerstein schreibt seinen Nachruf" ist ein Film, der jene beiden außergewöhnlichen Ereignisse im Januar 2015 dokumentiert und sie kombiniert mit Ausschnitten aus zahlreichen Fernsehsendungen sowie älteren Portraitfilmen, die gemeinsam mit Harald Schmidt und Bastian Pastewka zu runden Geburtstagen Herbert Feuersteins entstanden. "Und lebt noch 2091 Tage" ist ein Untertitel - so ungewöhnlich wie Herbert Feuerstein, der am 6. Oktober 2020 verstarb.