- Sendehinweis: Heimatflimmern | 29. Dezember 2019, 12.15 - 13.00 Uhr | WDR
- Sendehinweis: Heimatflimmern | 30. Dezember 2019, 04.45 - 05.30 Uhr | WDR
Die 70er Jahre: ein Jahrzehnt des Aufbruchs und des Ausprobierens. Die Männer lassen sich die Haare lang wachsen, tragen enge bunte Hemden und Schlaghosen. Und die Frauen fordern ihre Männer zu mehr Hausarbeit auf und probieren neue Lebensformen - ohne Bevormundung und Besitzansprüche.
Der Drang der Jugend nach Veränderung ist groß - auch wenn den Älteren das nicht gefällt. Cathrin Leopold, selbst in den späten 70ern geboren, rückt mit ihren neugierigen Fragen denen zu Leibe, die die 70er als Erwachsene erlebt haben und - fernab der großen Politik - aus ihrem ganz persönlichen Alltag plaudern.
Antiautoritäre Erziehung
Kornelia Ebert aus Bonn erinnert sich an den antiautoritären Kinderladen, in den sie ihre Kinder brachte - weil aus ihnen keine Duckmäuser werden sollten. Vergnügt verfolgte sie die freie Entfaltung ihrer Sprösslinge: ungehemmt matschen, malen, toben - und Kackwürstchen in kleine Schächtelchen packen.
Kinder an die Macht: Kornelia Ebert (r) brachte ihre Kinder in einen antiautoritären Kinderladen.
Zur gleichen Zeit schlug sich in Essen der junge Tankstellenbesitzer Wolfgang Lersch mit den Folgen der Ölkrise rum.
"Haar- und Barterlass"
Zu viel Bart: Polizist Uwe Klein (r) hatte nicht lange Freude am Vollbart - in NRW trat 1972 der "Haar- und Barterlass" in Kraft.
Der Essener Polizist Uwe Klein nimmt Cathrin Leopold mit auf Streife und erzählt ihr von so merkwürdigen Dingen wie dem "Haar- und Barterlass", mit dem die Polizeidirektion auf ihn und seine jungen, langhaarigen Beamtenkollegen reagierte. Die Haare mussten ab - damit die jungen Polizisten nicht etwa mit "Sozialrevoluzzern" verwechselt würden.
Eine bunte Zeitreise
Cathrin Leopold erfährt von jedem seine ganz persönlichen Erinnerungen an dieses Jahrzehnt, illustriert durch unterhaltsame Filmausschnitte aus dem WDR-Archiv. So taucht sie ein in ein vergangenes Jahrzehnt, kopfüber in die 70er, in dem so vieles begann, das heute selbstverständlich ist.
Ein Film von Cathrin Leopold und Lothar Schröder
Redaktion: Mathias Werth