Eine Friseurin sprüht einer Kundin die Haare mit Haarspray ein

Kopfüber in die 60er Jahre: Babyboom und Hochfrisur

Stand: 19.11.2019, 15:43 Uhr

Die 60er Jahre: Da denkt man an Wirtschaftswunder und Vollbeschäftigung, an die Hausfrau und den Babyboom, an unverheiratete Fräuleins und schicke Hochfrisuren, an Studentenrevolte und den Pillenknick. Die 60er Jahre sind der Wendepunkt zwischen Pief und Pop und der Startschuss zum gesellschaftlichen Aufbruch.

Für Cathrin Leopold, Jahrgang 1976, eine Zeit, die lange vorbei ist und die sie selbst nur aus Erzählungen ihrer Eltern kennt. Sie will sie kennenlernen und nimmt uns mit auf ihre aufregende und amüsante Zeitreise. Sie lässt die große Politik links liegen und rückt mit ihren neugierigen Fragen denen zu Leibe, die die 60er hautnah erlebt haben.

Freiheit, die wir meinen!

Hippies spielen am 08.09.1967 Gitarre auf der Straße in Essen, Passanten stehen drumherum

Deutschlands erste Hippies: Wenn das Geld knapp wurde, ging Walter Westrupp (l.) mit Gitarre und Blume hinterm Ohr auf dem Kennedy-Platz in Essen singen.

Die 60er waren immer noch geprägt vom Wirtschaftswunder, vom Wiederaufbau, vom Vorwärtskommen - die meisten Menschen arbeiteten viel, das "Leben" kam oft zu kurz. Walter Westrupp und seine Freunde hatten andere Pläne. Deutschlands erste Hippies gründeten in Essen eine Kommune und wollten die braven Bürger schocken - mit Blumen und Gitarren.

Der Traum vom eigenen Salon

Ein junge Frau in weißem Kittel lehnt an einem Verkaufstresen

Ein eigener Salon: Ruth Harperath erfüllte sich ihren Traum - auch gegen den Willen der Eltern.

Ruth Harperath aus Köln suchte ebenfalls ihr eigenenes Glück: Gegen den Willen ihrer Eltern lernte sie Freiseurin. Verwandelte viele ihrer Kundinnen in eine Farah Diba. Und schaffte es, einen eigenen Salon zu eröffnen. Ganz nebenbei verrät sie, wie man damals als unverheiratete junge Frau der Aufsicht der strengen Väter entrinnen konnte.

Als kleines Kind in der großen Stadt

Ein älterer Mann und eine junge Frau sitzen auf dem Boden, im Hintergrund ein Spielplatz

Groß werden in der Stadt: Bruno Frings wuchs im Kölner Großstadtdschungel auf.

Bruno Frings musste sich als Kind im Kölner Großstadtdschungel zurechtfinden. Die Straßen wurden durch den zunehmenden Verkehr immer gefährlicher, während die ungefährlichen Innenhöfe mit „Spielen verboten“-Schildern dekoriert waren. Gar nicht so einfach für die Lümmel in Lederhosen, aber ihnen fielen noch genügend Streiche ein.

Eine aufregende Zeitreise

Cathrin Leopold lernt auf ihrer zweiteiligen Zeitreise kreuz und quer durch NRW zahlreiche sehr verschiedener Menschen aus den 60ern, den Hippie und die Hausfrau, den Studenten und die Anhalterin, den Bauern und den Kaufmann, den Ingenieur und den Gastarbeiter, die Friseurin und die junge Ehefrau im neuen Eigenheim kennen und sie taucht ein ins WDR-Archiv und die Fernsehwelt der 60er.

Ein Film von Cathrin Leopold und Lothar Schröder
Redaktion: Mathias Werth