Foto vom Dreh: Ein Mann in antiker Soldatentracht und eine Frau in reicher Kleidung stehen nebeneinander

Die Römer vom Rhein - Leben in Köln

Stand: 16.10.2019, 13:51 Uhr

Wie viel Rom steckt in Köln? "Die Römer vom Rhein" begibt sich auf eine spannende Zeitreise in das antike Köln. Wie haben die Menschen während Kölns erster Blütezeit um das Jahr 150 gelebt? Wie sah ihr Alltag aus?

Auf dieser Spurensuche entdeckt der Film die moderne Rheinmetropole neu. Und zeigt Überraschendes: Vieles, was die Menschen am heutigen Köln lieben und schätzen, haben wir den Römern zu verdanken. Ja, mit ihrer Lebensweise prägen unsere Vorfahren viele unserer Städte noch heute.

Aus der Vogelperspektive sieht man die Stadt am Fluss gelegen mit einer vorgelagerten länglichen Insel. Die Straßenführung ist streng geometrisch im Schachbrettmuster angelegt.

So könnte es ausgesehen haben: das römische Köln um das Jahr 200.

Dank cleverer Technik und effizienter Verwaltung wurde aus dem Militärlager "Colonia" hoch im Norden des römischen Imperiums eine der größten Stadt nördlich der Alpen - und damit ein Leuchtturm römischer Kultur. Ihre Bewohner genossen konkurrenzlosen Luxus und Sicherheit.

Spielszene: Eine Frau in antiker römischer Tracht betrachtet einen Bernstein-Anhänger

Schön und wertvoll: Der Bernstein-Anhänger ist für Augenärztin Tullia nicht nur ein Schmuckstück - er dient auch als Wertanlage.

Damit die Stadt gedeihen konnte, arbeiteten die Kölner hart am Ausbau und Erhalt dieser beeindruckenden Infrastruktur. Aus Soldaten wurden in der langen Friedensperiode nicht selten Baumeister und Facharbeiter. Daneben starteten schon damals einige wenige Frauen im Schatten des Patriachats eigene Karrieren und trugen z. B. als Ärztinnen zum Wohlergehen der Stadt bei.

Der Film begleitet zwei Menschen in Köln in ihrem typischen römischen Alltag: die wohlhabende Augenärztin Tullia und den Hilfssoldaten Lucius. Wer wie er als Germane bei den Hilfstruppen des römischen Reiches anheuerte, hatte die Chance, schließlich das begehrte Bürgerrecht zu erhalten.

Spielszene: Ein Mann zeigt einer Gruppe von Männern ein Stück der hölzernen Wasseleitung.

Gefunden! Lucius hat das Leck in der hölzernen Wasserleitung entdeckt.

Lucius ist eigentlich gelernter Schmied. Im römischen Heer bestimmen Kampftraining und Bauarbeiten seinen Tagesablauf. Als kurz vor einem römischen Volksfest die Wasserversorgung zusammenbricht, kommt seine Chance.

Aber auch Tullia, die mit einem umfangreichen Beautyprogramm in den Tag startet, wird mit einer großen Aufgabe konfrontiert. Sie soll eine riskante Operation vornehmen: Die Mutter des Statthalters ist an Grauem Star erkrankt.

Der Film zeigt, wie man bereits vor zweitausend Jahren am Rhein den Alltag meisterte, dabei aber weder auf Schönheit, Hygiene, frisches Obst, gesundes Essen oder kühles Mineralwasser verzichten musste. Und mit ihrer Stadtplanung und den Schnellstraßen haben die Römer für immer ihre Spuren in der Domstadt hinterlassen.

Ein Film von Raphael Wüstner
Redaktion: Thomas Kamp und Christiane Hinz