Unser Programm im Mai

Stand: 20.04.2023, 15:58 Uhr

Im Mai ist "Heimatflimmern" im ganzen Land geheimnisvollen Orten auf der Spur, besucht Düsseldorfs "Little Tokyo", schaut hinter die Kulissen der Westfalenhalle und erinnert an dramatische "Stürme über NRW".

Der Biggesee und die versunkenen Dörfer

Historisches Foto, Ein Dorf in den 1950er Jahren

Der Biggesee: Wenig erinnert heute noch an das stille Tal, das in den 1950er Jahren zu einer riesigen Baustelle wurde. Dörfer mussten dem riesigen Stausee weichen, Menschen verloren ihre Heimat. Der Film erzählt die Geschichte, die auch ein Erfolg wurde: Hier entstand die Riviera des Sauerlands.

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Hier lebten und arbeiteten Bundeskanzler und Bundespräsidenten, hier lagen Bundestag und Bundesrat. Botschaften, Ministerien und auch Pressebüros ballten sich hier. Alles sehr kleinstädtisch und informell. Oft gar als provinziell verschrien. Jeder kannte jeden, die Wege waren kurz, man konnte sich kaum aus dem Weg gehen. Durch die räumliche Enge und Begrenztheit kam es hier neben dem offiziellen Politikbetrieb im Parlament immer wieder zu ungezwungenen Begegnungen von Abgeordneten, Bürgern und Journalisten an verschiedenen öffentlichen Treffpunkten: Restaurants, Gaststätten, Sportvereine, aber auch ein ganz einfacher Kiosk vor dem Parlament, das sogenannte „Bundesbüdchen“.
Als Provisorium gestartet, stand das sprichwörtliche „Bundesdorf“ exemplarisch für die intime und transparente Demokratie der jungen Bundesrepublik. Nach dem verheerenden Großmacht-Wahn der Nationalsozialisten war Bonn ein klares Bekenntnis zur neuen Bescheidenheit der BRD.
Die Bundesrepublik wollte eine offene und transparente Demokratie sein - und diese Selbstverpflichtung spiegelte sich in der kompletten Anmutung des Regierungsviertels. Und das ist an vielen Stellen bis heute zu erkennen. In „Geheimnis Regierungsviertel“ machen wir eine Zeitreise in das Bonner Regierungsviertel der Hauptstadt-Zeit und rufen das besondere Bonn-Gefühl anhand von aufwendigen Neudrehs, historischem Archiv-Material und emotionalen Zeitzeugen wach.  Von ehemaligen Abgeordneten über Kellner, Journalisten, Kindern von Politikern und Diplomaten bis hin zum Büdchenbesitzer.
Christa Nickels, eine der ersten führenden Grünen-Politikerinnen, spricht über den Alltag der VolksvertreterInnen im Bundesdorf. Christian Blüm, Sohn des langjährigen Arbeitsministers, berichtet vom besonderen Aufwachsen unter den Bedingungen der Bonner Republik. Und Journalisten-Urgestein Hartmut Palmer lässt nachfühlbar werden, was die besondere Verbindung zwischen Politik und Presse in Bonn war. Wir besuchen aber auch den langjährigen Ober des Politiker-Restaurants Maternus in Bad Godesberg und Gastronom Giorgio Tartero zeigt uns, wo sich schwarz und grün erstmals angenähert haben.
„Geheimnis: Regierungsviertel“ blickt hinter die einstigen Kulissen der Macht: Was passierte in den ehemaligen Schaltzentralen? Im Bundeskanzleramt und im Bundeshaus? Im Wasserwerk und im Langen Eugen? Was ist heute noch ersichtlich und was ist verschwunden? Und inwiefern sind die verschiedenen Bauten gebauter Ausdruck der bescheidenen, offenen und transparenten Demokratie bundesrepublikanischer Prägung?
Die Spuren Bonns als Hauptstadt sind noch allgegenwärtig - man muss sie nur erkennen und entschlüsseln können. 
Ein Film von Wilm Huygen | Redaktion: Christiane Hinz und Thomas Kamp

Das Herz von Münster – Der Aasee

Segelboote auf dem Aasee in Münster, im Hintergrund Bäume und Kirchtürme

Ziemlich jeder in Münster und im Münsterland kennt den Aasee: Mitten in der Stadt, prägt er die westfälische Metropole. Er ist Flaniermeile und Kunstgarten, Segelschule und Picknickwiese, Joggingstrecke und Partyzone. Der Film zeigt die bewegte Geschichte mit kleinen Anekdoten und großen Ereignissen.

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Der Aasee ist die große Liebe der Münsteraner. Mitten in der Stadt liegt er, wie ein Herz im Körper. Und hier pulsiert das Leben. Menschen flanieren rund um den See, sie picknicken auf den großen Wiesen an den Ufern und erobern das Wasser mit Booten. 

Aus heutiger Sicht ist es kaum zu glauben, dass dieser Freizeitsee gar nicht immer dort war, sondern künstlich angelegt wurde. Um den Bau des Aasees wurde gestritten und gezankt, doch mit den Jahren wurde er liebevoll adoptiert. So sehr, dass der See manchmal unter den Menschen leidet. Tausende feiern hier bei schönem Wetter ihre Partys, der Müll bleibt oft liegen. Wohl kaum eine Metropole im Westen hat solch eine emotionale Beziehung zu ihrem Wasser mitten in der Stadt. 

Geplant war der Aasee als gigantisches Regen-Rückhaltebecken. Der kleine Bach Aa, der immer wieder über die Ufer trat und die Innenstadt überschwemmte, wurde in den 1920er und 30er Jahren ausgebaggert und aufgestaut. 1934 dann hatte Münster einen See. Auch wenn viele dem Projekt kritisch gegenüberstanden, die Münsteraner entdeckten schnell, welche Freude sie mit dem neuen Aasee haben konnten. Im Winter auf Schlittschuhen, im Sommer mit Segel- Ruder- und Tretbooten.

Die bewegte Geschichte ist voll von kleinen Anekdoten und großen Ereignissen. Unvergessen, als ein schwarzer Schwan sich hier in ein weißes Schwanen-Tretboot verliebte. Die ungleiche Beziehung machte den Aasee in der ganzen Welt berühmt. Von den USA bis China berichteten TV-Sender und Zeitungen über die Trauerschwänin Petra und ihren angehimmelten Tretboot-Schwan aus Plastik.

Große Künstler schufen eine Freiluft-Galerie an den Ufern, indem sie ihre skurrilen Kunstobjekte in die Landschaft stellten. Das Wahrzeichen schlechthin sind drei riesige Billiard-Kugeln direkt am Wasser. Die „Giant Pool Balls“ vom berühmten amerikanischen Pop-Art Künstler Claes Oldenburg. Der Aasee wurde zur Spielwiese der Kulturszene. Konzerte und Freilufttheater gehören zu jedem Sommer am See. 

Dank der ausgezeichneten Archivlage zeigt die erste Fernseh-Doku über den Aasee seine bewegte Geschichte in vielen historischen Bildern. Eislaufen in den 1930er Jahren oder die Schwanen-Lovestory von Petra mit ihrem Tretboot. Und einzigartige Aufnahmen von Tieren, die mit ihren Pflegern über den See in ihr neues Zuhause schippern. Auf der "Arche Zoa" vom alten Zoo am unteren See-Ende in den neuen Allwetter-Zoo ein Stück den See hinauf. 

Zeitzeugen erzählen von ihren ganz persönlichen Erlebnissen am Aasee. Der Ingenieur der "Giant Pool Balls", die Tierpflegerin, die ihr ganzes Berufsleben im Zoo verbracht hat, oder der Segel-Lehrer, der direkt am Ufer aufgewachsen ist.

Ein Film von Max Meis | Redaktion: Barbara Schmitz

Little Tokyo – Japan am Rhein

Ein Straßenschild in der Düsseldorfer Immermannstraße mit japanischen Schriftzeichen

Japan ist in Düsseldorf ganz nah. Man kann es schmecken, fühlen, hören und feiern, denn hier ist die größte japanische Community Deutschlands zuhause. Der Film besucht die spannendsten "japanischen" Orte; zeigt, wie modern und wie traditionell der Alltag ist und wie "Little Tokyo" tickt. 

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Japan kann man in Düsseldorf schmecken – mit Sushi, Sake und Ramen-Suppe auf der berühmten Immermannstraße. Man kann es fühlen – bei einer spirituellen Tee-Zeremonie im japanischen Wohnhaus und im Tempel. Man kann es hören – beim fröhlich-lauten Training der Taiko-Trommler-Kids. Und man kann es feiern – wenn phantasievoll gekleidete Manga-Fans auf der Suche nach der schönsten Kirschblüte durch die Landeshauptstadt ziehen.
 
In Düsseldorf ist die größte japanische Community Deutschlands zuhause. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Japaner vor allem an den Rhein, um gute Geschäfte zu machen. Doch inzwischen leben über 8000 Japaner dauerhaft hier. Wo sind die spannendsten Orte, um japanisches Leben im Westen kennen zu lernen? Wie leben die Japaner und die Deutschen – gemeinsam oder nebeneinander? Wie modern, wie traditionell ist ihr Alltag? Wie tickt die japanisch-deutsche Community? 
 
Der "Sushi-König" von Düsseldorf zum Beispiel zerlegt einen gigantischen Thunfisch gerne höchstpersönlich und erklärt, warum man traditionelle Speisen immer wieder neu erfinden kann. Und ein Kenner der Manga-Kunst verrät, wie sich japanische Wurzeln und westliche Gepflogenheiten verbinden. Eine Stadtführerin öffnet ihren Gäste Türen auf der Immermannstraße – der Herzkammer der japanischen Community, die von vielen "Little Tokyo" genannt wird. Und eine deutsch-japanische Familie stemmt ihren Alltag – manchmal auch mit Hilfe der fernen Großeltern in Tokio, die per Video-Schalte aus Japan Bilderbücher vorlesen.

Kunst und Kultur, Genuss und Geschäfte, Alltag und Zeremonien – der Film ist ein farbenfroher Streifzug durch Düsseldorf, der japanischsten Stadt im Westen. 

Ein Film von Brigitte Büscher und Maike von Galen | Redaktion: Angela Jaenke

Stürme über NRW – Spuren der Verwüstung

Blick auf die Düsseldorfer Tonhalle, im Vordergrund zerstörte Bäume

Sie kamen überfallartig und hatten verheerende Folgen: Drei Tornados verwüsteten im Mai 2022 den Raum Lippstadt, Paderborn und Höxter. Die Katastrophe war nicht die einzige der vergangenen Jahre: Der Film blickt auch auf unvergessene Stürme wie "Vivien", "Kyrill" oder "Ela" zurück, deren Zerstörungen zum Teil heute noch sichtbar sind.

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Immer wieder wird Nordrhein-Westfalen von gefährlichen Stürmen heimgesucht.  Am 20. Mai 2022 wurden in Paderborn ganze Straßenzüge verwüstet, 1000 Bäume entwurzelt und das historische Quellgebiet der Pader zerstört. 43 Menschen wurden verletzt, es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro. Die Menschen in Paderborn sind in den Tagen der Not enger zusammengerückt. Da ist die Tanzlehrerin Bettina Broer, die in letzter Sekunde einer Kindergruppe das Leben rettete. Und der junge Designer Jan Petzold, der mit seinen Ideen aus der Zerstörung ein neues Heimatgefühl kreierte.

Nordrhein-Westfalen – ein stürmisches Land. Besonders zum Jahresbeginn sind die Meteorologen in Alarmbereitschaft. Rechtzeitig müssen sie vor den Winterstürmen warnen. Der Film blickt zurück auf unvergessene Stürme. Die Namen Vivien, Kyrill, Ela oder Friedrike stehen für große Zerstörungen, die teilweise heute noch sichtbar sind.

Der Orkan Vivien sorgte 1990 dafür, dass in Düsseldorf erstmals ein Rosenmontagszug abgesagt wurde. Das Sturmtief Jeanette brachte 2002 sogar den Kölner Dom zum Bröckeln – die mit Steinbrocken übersäte Domplatte musste gesperrt werden. Kyrill sorgte 2007 nicht nur erstmals für die komplette Einstellung des Bahnverkehrs, sondern mähte im Sauerland und Siegerland 25 Millionen Bäume um. Es war der schwerste Sturm des 21. Jahrhunderts in Deutschland.

Unwetter Ela kam zu einer ungewöhnlichen Zeit, ein Sommersturm zu Pfingsten 2014: Ela verwüstete den Düsseldorfer Hofgarten und brachte große Open-Air-Konzerte in Köln und Essen zum sofortigen Abbruch. Für die "Sturmjäger" im Ruhrgebiet war es ein spannender Tag und ersehnter Höhepunkt, ideal für unvergleichliche Aufnahmen. Sie jagten so lange Sturm- und Gewitterbilder, bis sie sich gerade noch selbst in Sicherheit bringen konnten.

Immer wieder ziehen Stürme über das Land, und manche haben daraus gelernt. Kein Rosenmontagszug mehr ohne direkten Kontakt zum Deutschen Wetterdienst. Die Bahn stellt den Verkehr lieber frühzeitig ein, bevor die Züge unterwegs liegenbleiben. Und auch am Kölner Dom wird regelmäßig der Wind gemessen. 

Der ARD-Meteorologe Sven Plöger erklärt Windgeschwindigkeiten, Sturmverhalten, Tornadorüssel und vieles mehr. Und warnt vor dem Klimawandel, der die Stürme zukünftig immer stärker werden lässt und zwar "in einer Heftigkeit, die wir uns noch gar nicht vorstellen können."

Ein Film von Lothar Schröder | Redaktion: Adrian Lehnigk

Geheimnis Möhnetalsperre

Luftbild Möhnetalsperre

Sie war ein Segen, denn sie lieferte Trink- und Brauchwasser sowie Strom für die Ruhrindustrie und sicherte damit Einkommen und Überleben. Sie war eine tödliche Bedrohung – in einer einzigen Nacht starben mehr als 1500 Menschen. Der Film ist den Geheimnissen der Möhnetalsperre auf der Spur und erzählt ein faszinierendes Stück deutscher – und britischer – Geschichte.

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Die Möhnetalsperre ist ein imposantes Baudenkmal, ein beliebtes Ausflugsziel und ein Naturparadies. Doch wer die elegant geschwungene, 650 Meter lange Bruchstückmauer sieht, kann kaum ahnen, welch geschichtsträchtiger Ort sie ist. Gebaut wurde sie, um die Wasserversorgung des Ruhrgebietes zu sichern. Die industrielle Revolution hatte Tausende von Arbeitern ins Ruhrtal gebracht. Die Industrie, insbesondere die Stahlproduktion, verbrauchte gigantische Mengen von Wasser. Wasser, das dann als Trinkwasser fehlte. Es kam zum regelrechten Kampf um das Wasser: Industrie und Kommunen gruben sich das Wasser gegenseitig ab. Der Ruhrtalsperrenverband sann auf Abhilfe und beschloss, die erste eigene Talsperre zu bauen. Im August 1909 begannen die Arbeiten. Es sollte die größte Baustelle ihrer Zeit werden. 

Tausende von Arbeitern wurden benötigt, italienische Fachkräfte angeworben, 270.000 Kubikmeter Fels für die Staumauer herangeschafft. Nach vier Jahren Bauzeit war sie fertig, und wurde schnell zum beliebten Ausflugsziel. Doch in einer einzigen Nacht, brach die Katastrophe über die Bewohner des Möhnetals herein. Am 17. Mai 1943, kurz nach Mitternacht, donnerten fünf britische Bomber im Tiefflug über den Möhnesee. Die Flugzeuge klinkten je eine Rollbombe aus – ein Sprengkörper, den der britische Militäringenieur Barnes Wallis eigens entwickelt hatte, um die Sperrnetze vor der Staumauer zu überwinden. "Der Krieg fand bis zu jener Nacht woanders statt", sagt Hubert Köhler, der damals 9 Jahre alt war und dessen Vater im Elektrizitätswerk unterhalb der Mauer arbeitete. Die fünfte und letzte Rollbombe brachte die gewaltige Mauer zum Bersten. Das aufgestaute Wasser stürzte als meterhohe Flutwelle todbringend ins Tal, hinterließ eine Spur gewaltiger Zerstörung, die bis nach Duisburg reichte. Über 1.500 Menschen starben, ganze Straßenzüge, Brücken und Dorfteile wurden weggeschwemmt. Jene Nacht brannte sich in das kollektive Bewusstsein der Bevölkerung des Möhnetals ein. Von Hanna Kampschultes Haus blieb kein Stein auf dem anderen. Sie wurde kilometerweit talabwärts geschwemmt und überlebte - als einzige ihrer Familie. Lange hat sie über die schlimmste Nacht ihres Lebens geschwiegen, aber nun will sie den nachfolgenden Generationen davon erzählen ... 
Der Film ist den Geheimnissen der Möhnetalsperre auf der Spur und erzählt ein faszinierendes Stück deutscher – und britischer – Geschichte.

Ein Film von Luzia Schmid und Rüdiger Heimlich | Redaktion: Thomas Kamp

Die Westfalenhalle – Arena der Sensationen

Blick auf die beleuchtete Westfalenhalle in der Abenddämmerung

Die Westfalenhalle in Dortmund: eine Show-Business-Legende mitten im Pott. 1952 eröffnet, ist sie noch heute einer der größten Zuschauermagneten in Deutschland. Sport, Kultur, Politik, Wirtschaft – alles hatte und hat hier seinen Platz. Der Film blickt zurück auf die Geschichte, trifft Menschen, die hier Außergewöhnliches erlebt haben und feiert ein Stück NRW-Kultur.

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Für viele Jahrzehnte war sie die größte Veranstaltungshalle Deutschlands und das XXL-Wohnzimmer Nordrhein-Westfalens: die Westfalenhalle in Dortmund. Eine Show-Business-Legende mitten im Pott. 1952 eröffnet, lange vor dem Mehrzweckhallen-Boom der 90er und Nuller Jahre, ist sie auch heute noch zuschauermäßig die Nummer 3 in Deutschland. Ein unter Denkmalschutz stehendes Jahrhundert-Bauwerk, das sich tief in die Geschichte Nordrhein-Westfalens eingegraben hat: Sport, Kultur, Politik, Wirtschaft – alles hatte und hat hier seinen Platz. 

Der Film blickt zurück auf die Eröffnung der Westfalenhalle 1952 durch den Bundespräsident Theodor Heuss und verdeutlicht, wie sehr anfangs der Sport im Mittelpunkt stand: Boxen, Reiten, Sechstage-Rennen dominierten in den 50er und 60er Jahren das Veranstaltungsprogramm in dem einst „größten Sportpalast Europas“. Dazu kamen Shows wie "Holiday On Ice", Parteitage, aber auch Messen und Fachausstellungen, die Ausdruck der wiedererstarkten Wirtschaftskraft im Nachkriegsdeutschland waren. 

Mehr und mehr spielten Musik und Konzerte eine Rolle:  Zuerst waren es der Schlager mit Stars wie Udo Jürgens, ab den späten 60ern hielten endlich auch Rock und Pop Einzug: 1967 spielten erstmals die Rolling Stones in der legendären Halle am Rheinlanddamm, 1981 setzten Pink Floyd mit der "The Wall"-Tour neue Maßstäbe. 1994 mietete eine damals unbekannte Straßenband die Halle und startete damit ihre ganz große Karriere: die Kelly Family! Mehr als 1000 Künstler und Künstlerinnen haben bis heute in der Grand Dame der Live-Unterhaltung gespielt. 

Der Film trifft Menschen, die hier Außergewöhnliches erlebt haben, wie den Handball-Weltmeister Heiner Brand, der mit dem VFL Gummersbach in der "Westfalenhölle" Europakal-Geschichte geschrieben hat; Atze Schröder, der als erster Comedian die Halle ausverkaufte, aber in der Westfalenhalle auch als Fan Größen wie Sting, Peter Gabriel oder AC/DC gefeiert hat. Oder eben Joey Kelly von der Kelly Family. 

Wie ein Event in so einer Riesenhalle tatsächlich entsteht, zeigt der Film anhand der größten Pferdeshow Europas: "Cavalluna". So ist der Film eine Hommage an ein Stück NRW-Kultur, das auch nach über 70 Jahren noch heftig rockt.

Ein Film von Peter Scharf | Redaktion: Barbara Schmitz

Geheimnis Dortmunder U

Dortmunder U

Hoch über dem Herzen von Dortmund ragt ein markanter Turm. Vor fast 100 Jahren als revolutionäre Bierbrau-Fabrik geplant, ist "das U"; bis heute ein Kraftsymbol für das ganze Ruhrgebiet. Dabei hat der Turm größten Gefahren getrotzt – U wie unbezwingbar.