Zur Startseite "Doku am Freitag"

Das Fürstenhaus Thurn und Taxis

Stand: 24.01.2016, 12:59 Uhr

Die Thurn und Taxis gehören zu den größten Grundbesitzern des Landes, fünf Schlösser befinden sich noch immer in ihrem Besitz. Fürstin Gloria unterhält Wohnungen in Rom und New York, die Ferien verbringt sie in ihrer Villa am Strand von Kenia. Hochadlig geboren als Gräfin von Schönburg-Glauchau ist sie in Deutschland einmalig: Exzentrisch und unterhaltsam, vom Volk geliebt oder verachtet, traut sich die Adlige immer zu sagen, was sie denkt und wird damit zur bekanntesten Blaublütigen Deutschlands.

Schloss Emmeram

Schloss St. Emmeram: Allein der Unterhalt des riesigen Anwesens erfordert enorme Ausgaben.

Das Regensburger Schloss St. Emmeram ist ein Koloss und mit mehr als 500 Zimmern größer als der Buckingham Palace. Der Stammsitz kostet viel Geld. Deshalb steht die einst wie von einer Glasglocke beschützte Schlosswelt heute auch Bürgerlichen offen: Sommers gibt es die Schlossfestspiele, im Dezember stehen hier die Buden eines Weihnachtsmarkts.

Am Anfang stand der reitende Postbote

Urvater der Dynastie ist Francesco Tasso, später Franz von Taxis, der 1490 den regelmäßigen und flächendeckenden Postdienst mit reitenden Boten erfindet. Die Taxis-Reiter lassen das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zusammenrücken – und machen die Familie reich. Auf ganz Europa verteilen sich die Taxis – und werden zu Generalpostmeistern, Freiherrn, Grafen und später Fürsten ernannt. Seit dem 17. Jahrhundert tragen sie den Namen Thurn und Taxis.

Kupferstichgrafik mit Schrift und wappenähnlicher Zeichnung

Die Fürsten von Thurn und Taxis blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die ihren Ursprung vor 500 Jahren hatte.

Immer wieder sind es Frauen, die die Dynastie führen. Alexandrine von Taxis führt das Unternehmen durch die Wirren des 30-jährigen Krieges, Fürstin Therese rettet die Thurn und Taxis vor einer Pleite in der Napoleonischen Zeit. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ein Thurn und Taxis zum Stellvertreter des Kaisers am immerwährenden Reichstag in Regensburg ernannt wurde, ist die Stadt in der Oberpfalz Heimat der Dynastie. Klug investieren die Fürsten von Thurn und Taxis ihr immenses Vermögen und werden damit mit bis zu 130.000 Hektar zu den größten Landbesitzern des Deutschen Reiches.

Der Fürst und die "Punk-Prinzessin"

Johannes und Gloria von Thurn und Taxis mit ihren Kindern

Fürst Johannes und Fürstin Gloria von Thurn und Taxis mit ihren Kindern.

Mehr als sechzig Jahre führt Fürst Albert I bis 1952 die Dynastie standesbewusst und zurückgezogen durch die Wirren zweier Weltkriege. Erst sein Enkel Johannes erregt bundesweit Aufsehen: als Mitglied des internationalen Jet-Sets. Als er mit über 50 Jahren die junge Gloria heiratet, wird die bald als „Punk-Prinzessin“ die Gazetten des Landes erfreuen. Doch als er erkrankt, übernimmt die junge Gloria das Ruder und führt das Haus durch wirtschaftlich schwierige Zeiten bis heute.

Die Welt des Hochadels privat

Die Dokumentation „Deutsche Dynastien - Das Fürstenhaus Thurn und Taxis“ ist eine Reise durch die Jahrhunderte. Wir treffen Gloria zuhause auf dem Schloss in Regensburg, gehen mit ihr auf Pilgerreise nach Maria Vesperbild, begleiten sie nach Rom und reisen mit ihr in die USA. Sie erinnert sich an ihren Ehemann Johannes, spricht über Glauben, Zweifel und Fehler. Mit Albert machen wir eine wilde Fahrt auf der Rennstrecke und mit Elisabeth sind wir in ihrer Wahlheimat New York.

Gloria von Thurn und Taxis und ihre Kinder

Fürstin Gloria und ihre Kinder Maria Theresia, Elisabeth und Albert: Sie repräsentieren die junge Generation der Dynastie der Thurn und Taxis.

Wir präsentieren einen exklusiven Blick ins Familienarchiv und reisen in die Vergangenheit der berühmten Familie. In bisher unveröffentlichten Filmaufnahmen erleben wir auch das private Leben am Fürstenhof. Dessen letzter Hofmarschall Karl Herbner erzählt vom höfischen Protokoll, aber auch andere Weggefährten kommen zu Wort, wie Glorias Bruder, der Publizist Alexander von Schönburg, der Friseur Gerhard Meir und Promireporter Michael Graeter.

Ein Film von Jobst Knigge | Redaktion: Christiane Hinz