Doc Esser – Der Gesundheits-Check

Gesunder Genuss – so bekommt die Leber ihr Fett weg!

Stand: 14.02.2022, 18:30 Uhr

Teil 3/4 - Wie eine Fettleber erkannt und behandelt werden kann

Symptome einer Fettleber

Eine Ärztin sitzt an einem Tisch und schreibt etwas auf einen Zettel.

Da sich eine krankhaft verfettete Leber anfangs nicht bemerkbar macht, ist es kaum verwunderlich, dass bei vielen Menschen eine Fettleber per Zufallsbefund entdeckt wird. So erscheint sie zum Beispiel während eines Routinechecks beim Hausarzt durch die Verfettung plötzlich hell und vergrößert auf dem Ultraschallbild. Auch im Bluttest kann ein verfettetes Organ über erhöhte Leberwerte erkannt werden.

Welche Hinweise unser Blut geben kann

Mithilfe der Leberwerte GOT, GPT und Gamma-GT (aus dem Blut) können mitunter sogar Rückschlüsse auf das Verhalten des Patienten gezogen werden. Auch wenn keine verbindlichen Rückschlüsse möglich sind, lassen sich zumindest Tendenzen ablesen.

  • Ist der GPT-Wert höher als der GOT, deutet das auf Fettleibigkeit als mögliche Ursache für eine Fettlebererkrankung hin.
  • Ist der GOT höher als der GPT, spricht das für einen erhöhten Alkoholkonsum.
  • Auch der Indikator Gamma-GT kann auf Alkohol hinweisen.

Facharzt hilft bei schwierigen Fällen

Schreitet die Krankheit fort, können Symptome hinzukommen. Druck im rechten Oberbauch, Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit gehören zu den möglichen Anzeichen einer Fettleberzirrhose. Auch häufige Müdigkeit oder Abgeschlagenheit können ein Hinweis sein.

Fettleberpatienten erhalten nach der Diagnose eine Beratung hinsichtlich Ernährung und Bewegung und sollten halbjährlich zur Kontrolle erscheinen. In solchen Fällen übernimmt der Allgemeinmediziner die Behandlung selbst. Sollten sich die Werte nach sechs Monaten nicht verbessert haben oder das Stadium der Fettleber zu weit fortgeschritten sein, erfolgt die Überweisung an einen Internisten, der auf das Organ Leber spezialisiert ist.

In Kliniken für Gastroenterologie und Hepatologie gibt es anschließend verschiedene Verfahren, um den Zustand der Leber zu analysieren. Typischerweise zählen folgende Untersuchungsmethoden dazu:

Elastographie

Unter Elastographie wird ein nichtinvasives, bildgebendes Verfahren verstanden. Mithilfe eines kaum spürbaren Sensors wird dabei gemessen, in welcher Geschwindigkeit ein gesandter Schall durch die Leber geht. Über den Kilopascal-Wert, kurz kPa, können dann Rückschlüsse über die Steifigkeit des Organs gezogen werden. Ist die Leber gesund und elastisch, geht der Schall langsam durch. Ist die Leber vernarbt und hart, geht der Schall schnell durch. Neben der Vernarbung können manche Geräte im Falle einer Fettleberdiagnose zusätzlich auch den Fettgehalt der Leber messen. Vorteilhaft ist dies vor allem zur Verlaufsdiagnose.

Leberpunktion

Nachdem per Elastographie die Verfettung der Leber gemessen wurde, kann über eine Leberpunktion der Grad der Entzündung festgestellt werden. Eine Leberpunktion, auch Leberbiopsie genannt, ist eine Untersuchungsweise, bei der mithilfe einer speziellen Nadel Gewebe aus der Leber entnommen wird. Eingesetzt wird diese Methode vor allem zur Erforschung von diffusen Leberveränderungen. Zwar kann nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Organs betrachtet werden – die Untersuchung unter dem Mikroskop erlaubt jedoch den genausten Einblick in die Leberzellen.

Leberfunktionstest

Um zu sehen, inwiefern die Leber möglicherweise eingeschränkt arbeitet, kann ein Leberfunktionstest durchgeführt werden. Dazu wird dem Patienten eine Substanz als Spritze oder zum Schlucken verabreicht, die mit einem speziellen Kohlenstoff-Atom ausgestattet ist. Einmal von der Leber aufgenommen, wird es dort aufgespaltet. Je schneller die Leberzellen arbeiten, desto rascher wird das markierte, abgespaltene Atom in den Blutkreislauf sowie anschließend als Kohlendioxid-Molekül über die Lunge abgegeben. Über den Atem lässt sich die Konzentration des Moleküls messen und so auf die Funktion des Organs schließen.

Mit Sport gegen Leberfett

Sich gesund zu ernähren ist die eine Seite der Medaille. Ebenso unerlässlich für einen fitten und kräftigen Körper ist regelmäßige Bewegung. Mindestens dreimal pro Woche sollte so richtig geschwitzt werden, rät Dr. Christoph Vogt, Chefarzt der Hepatologie des St. Josef Krankenhauses in Moers.

Ein Mann mittleren Alters läuft durch einen Wald.

Ergänzend zum Herz-Kreislauf-Sport sollte mehr Bewegung in den Alltag integriert werden. Denn Kontinuität ist die effektivste Therapie gegen die Fettleber. Wer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, sollte die täglichen Wege entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen und möglichst die Treppe anstelle des Aufzuges benutzen.