Dittsche (254)

Dittsche Staffel 29 - Folge 3

Stand: 30.01.2020, 16:31 Uhr

Themen: Corona-Virus - Klopapier für Karger - Solidarität - Geisterstimmung - Ewiger Putin - Gast: Stephan Heller

Chefvisite! Dittsche betritt die Eppendorfer Grill-Station wie gewohnt im Bademantel und Schumiletten. "Das is ja ma schön wenigstens, dass ihr noch da seid." Als sein Ingomann ihm den ersten Hobel auf dem Tresen platzieren möchte zückt Dittsche seinen „reinen muggeligen Öffner“, denn „ich mach selber auf", verkündet der Stammgast.  Auch Jens wird nur mit einem Fuß-Shake begrüßt, "sicherheitshalber!" Da draußen herrsche ja "irgendwie ne komische Stimmung, ganz merkwürdig." Dittsche weiß gar nicht so recht, wie er sich fühlen soll. Es sei alles eigentlich wie immer, aber wie im Traum, wie ein Leben im Hausarrest. Wie damals, als Dittsche in den Schrank gesperrt worden ist. Dittsche ist aufgefallen, dass die Leute einen so komisch anguckten. Das Gefühl ist weg, "alle Leute sind irgendwie so ohne Tempo." Der Philosoph im Bademantel glaubt, das liege daran, dass die ganze Leute jetzt gar nicht mehr zurechtkämen, denn sie könnten ja ihrem ganzen "Angeberkram" gar nicht mehr nachgehen. Die ganzen Porsche-Fahrer in Eppendorf müssten sich jetzt irgendwie artig verhalten und damit kämen sie gar nicht zurecht.

Dittsche - staffel 29 - folge 254

In seine Tüte hat Dittsche diesmal auch Leergut von Karger dabei und will bei Ingo auch gleich eine neue Bestellung in Kargers Namen aufgeben, "ich hab auch Geld mit." Ingo ist ganz erstaunt. Weil Karger wegen Corona nicht mehr aus dem Haus gehe, müsse man sich halt helfen in diesen Zeiten. "Es is so ne Muggelichkeit irgendwie. Die Leute kommen näher aufeinander zu. Ich bin auch n bisschen angegriffen", klagt der Alltagsphilosoph seinem Ingomann sein Leid. Dittsche hat sich jetzt sogar auch mit Herr Karger ausgesprochen.

Es war nämlich so gewesen, dass Karger seinen Nachbarn Dittsche dabei erwischt hatte, wie er in Karger sein Keller selbstgemachtes Klopapier getrocknet hatte. In der Badewanne hatte Dittsche dafür zunächst mehrere alte Bildzeitungen mit Perwoll eingeweicht, Tapetenkleister eingewrungen und dann noch Tortenguss mit Himbeergeschmack hinzugefügt, damit das ganze nach Heiterkeit riecht. Das ganze hat er dann im Tümmler ausgeschleudert und den Klumpen dann im Keller mit der Nudelrolle ausgerollt, mit dem Japanspachtel schön flach in Bahnen geteilt, mit dem Kamm von Karger perforiert und dann auf dem Lockenwickler im ganzen Trockenkeller ausgelegt, um das alles zu trocknen. Herr Karger hat das alles natürlich mitbekommen, weil das ganze Haus nach Himberr roch und wollte Dittsche auch sofort einen Kopf kürzer machen. Aber als Dittsche ihm erklärt hat, dass er das ganze doch fürs ganze Haus gemacht habe und auch für Herrn Karger selbst 4 Rollen eingeplant seien, da kam es dann zur großen Aussprache der beiden Streithähne.

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Karger ist aber erstmal in seine Wohnung geflüchtet. Dann haben sich die beiden durch den Briefkastenschlitz wie im Beichtstuhl unterhalten und einander ihr Herz ausgeschüttet. Dabei habe auch der Schumilettenträger seine vergangenen Verfehlungen eingestanden und sich bei Karger für einige Scharmützel entschuldigt. Außerdem hat Dittsche ja auch nicht immer nur Scheiße gebaut, schließlich sei er ja auch der Postillon d'amour gewesen und hatte damals dafür gesorgt, dass Karger nach seiner Chinareise wieder in die gemeinsame Wohnung mit Frau Karger ziehen durfte.

Die Beziehung der beiden sei immer muggeliger geworden, berichtet Dittsche. Man müsse ja zusammenkommen und sich unterstützen. Deswegen jetzt das Leergut, "ich hab auch Geld mit. Es is nich aufn Deckel." Ingo staunt, es sei wie Weihnachten und Ostern. Dittsche und Karger im Guten miteinander, daran könne sich der Ingomann gar nicht mehr erinnern. "Ich hab ja schon irgendwann gesagt er heißt gar nicht mehr Karger, sondern nur noch Kärger - vorne K hinten nur noch Ärger", fügt der Bademantelträger hinzu.

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Dittsche und Karger ist dabei aufgefallen, dass ja nicht nur die Leute daheim bleiben, sondern dass auch überall alles abgesagt und geschlossen würde. Auch Ingo leidet - 30% Umsatzeinbußen - obwohl Dittsche ihn ja gewarnt hatte, er solle die Tür abhobeln und dass Essen drunter herschieben. Aber da hatte sich Ingo über Dittsche nur lustig gemacht. Aber für die Zeit nach Corona hat der Tüftler bereits eine Weltidee ausgetüftelt. Die abgesagten Veranstaltungen könne man ja dann zusammenlegen. Damit könne man sich dann die Kosten teilen. Zum Beispiel die Frankfurter Buchmesse und die Leipziger Buchmesse, könne man ja gemeinsam in Frankfurt/Oder stattfinden lassen, "sind ja dieselben Bücher." Aber die Frankfuter Buchmesse sei doch in Frankfurt am Main, merkt Ingo an. "Ja und die Leipziger Buchmesse ist in Leipzig an Leipzig", erwidert der Schumilettenträger.

Oder die Hanse-Boot und die Hanse-Pferd da könne man einfach die "Hanseepferdchen" draus machen "is doch ne Weltidee." Und dann könnten die Pferde über die Schiffe springen oder es gäbe ein großes Wasserbasseng, wo dann die Ponys rumlaufen und Schiffe ziehen. "An und für sich ne Weltidee oder nicht?", gibt der Bademantelträger überzeugt zu Protokoll.  

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Stephan Heller kommt vorbei und ist froh, dass in Ingos Grill-Station noch was los ist. Er bestellt eine Cola, "aber zuckerfrei." Dittsche bleibt da lieber bei seinem Hobel und macht ihn auch selber auf, „aus Sicherheitsgründen." Es sei ne komische Stimmung, ne Geisterstimmung, das ist auch Stephan Heller aufgefallen. Ob es noch was zu hamstern gebe, möchte er im Scherz wissen. Gar nicht witzig sei das, meint Ingo, wenn es so weiterginge, müsste er auch bald schließen. "Aber wo soll ich denn hin, wenn's dich nicht mehr gibt?", möchte Dittsche ganz traurig wissen. Es gebe ihn ja aber noch, beruhigt Ingo seinen Stammgast. Mit der komischen Stimmung, die sich wie ein Tau auf die Leute lege kann der Alltagsphilosoph einfach nicht warm werden.

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Auch die ganzen Absagen beschäftigen Dittsche. Die ganzen Geisterspiele im Fussi zum Beispiel versteht der HSV-Fan aber auch nicht. Wenn die ganzen Fans dann vor dem Stadion stünden, mache das ja alles gar keinen Sinn. Das hat Dittsche aber direkt wieder auf ne Idee gebracht, man hätte ja einfach Tiere gegeneinander spielen lassen können, die jeweiligen Maskottchen der Vereine. Gladbach gegen Köln zum Beispiel, da hätten ja einfach 11 Fohlen gegen 11 Geißböcke spielen können. Bären gäbe es auch, aber beim HSV-Dino wäre schwierig und auch bei Stuttgart mit den Krokodilen wäre es auch schwierig.

Das Frühlingsfest mit Florian Silbereisen wurde jetzt auch abgesagt, genauso wie die Handwerksmesse. Diese beiden könne man ja auch zusammenlegen und dann könne man das "winterfest" nennen – das sei nämlich doppeldeutig. Oder "Silbereisen hat doppelten Boden". Und dann moderiert er im Blaumann, mitm Zollstock drinne, nem Schraubenzieher und ner Rohrzange - ma sogn. Und in seinem Koffer bringt er die gute Laune mit.

Ob man denn überhaupt noch lachen dürfe möchte Stephan Heller wissen. "Also so über Trump oder so, da kann man gar nicht mehr lachen", meint Dittsche, "der is'n Psychopath is das." Da wollte er doch den Impfstoff an dem die deutsche Firma CureVac forscht exklusiv für die USA einkaufen, "wie Dagobert." Aber er hatte da wohl sein selbst verhängtes Einreiseverbot nicht bedacht, der könne dann doch gar nicht mehr zurückkehren mit dem Impfstoff.

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Aber, dass Ingo und Stephan von seiner Weltidee gar nicht so begeistert sind verwundert Dittsche. Schließlich könne Florian Silbereisen doch die ganzen Witze am laufenden Band machen: "Und jetzt drehen wir mal gemeinsam ne Schraube" oder "dieses Lied ist ein Sägen". Und Andrea Berg könne beim Singen tapezieren und Roland Kaiser könne zu "Santa Maria" den Boden kacheln. Auch Matthias Reim könne mit seinem Hit auftreten, aber dann als "Verdammt ich bieg dich."

Alles, was jetzt noch stattfindet müsse aber ohne Publikum stattfinden. "Let's dance" zum Beispiel, mit "hchchch-, chchchchch-, chchchoche Gonzalez", da war ja auch niemand mehr. Auch bei DSDSDSMDDAS - Dittsche sieht Deutschland sucht den Superstar mit Dieter dem alten Sack - war zum Beispiel auch so ne Sache. Die Jury war ja auch schon einer weniger, dieser Xavier Naidoo war ja weg und das Publikum war auch weniger. Bald würden auch die Kandidaten weniger, immer weniger und dann werde auch die Jury weniger und am Ende sei nur noch Dieter über, als Jury und auch als Sänger. Dann würde er am Piano Forte spielen und selbst singen, obwohl er ja gar kein Instrument spielen könne. Das hätte man ja schon damals bei Modern Talking sehen können. Dann würde er singen und dann wieder schnell in die Jury gehen, "und dann sagt er, weil er das so drinne hat in Automatismus in sein Kopf, wird er dann sagen: 'ooh nee du, fand ich schei?e. Weisst, wenn ich auf der Raststätte bin und mein Dödel auswring in de Toilette, dann klingt das besser, als wie du jetzt gerade wo du gesungen hast." Aber dann würde er merken, dass er sich selbst gerade rausgeschmissen habe. Aber weil es live sei, könne er es nicht mehr rückgängig machen. Auch bei "Verstehen Sie Spaß?" müsse man jetzt umdenken. Da müsse Guido Cantz sich jetzt selber reinlegen, der Lockvogel sein und auch noch moderieren. "Die Lage ist ja wirklich sehr ernst." Da müsse die Regierung wirklich ein Maß finden und an die Bevölkerung appellieren, dass man aufpassen müsse. Man müsse jetzt für die Schwachen da sein, deswegen habe Dittsche sich ja auch mit Karger wieder versöhnt, "es is auch n reiner Guter, es is auch ne arme Sau." Darauf erstmal n Hobel.

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Aber es gibt ja neben Corona auch noch andere Themen. Zum Beispiel der Puddin, der reine Puddin, der sei ja schon gefühlt 100 Jahre Präsident und wolle jetzt durch eine neue Verfassungsänderung noch bis 2036 im Amt bleiben. Es sei wohl seine Bestimmung, dass er Präsident ist bis in alle Ewigkeit. Aber dafür müsse er ja unsterblich werden, bidde!? Deswegen sei jetzt auch das Unterblichkeitsprogramm von Puddin gestartet! Im ersten Schritt lege er sich zu Lenin. Der lebe ja im Mausoleum seitdem er 1917 offiziell für tot erklärt worden war. Und Nuck Chorris habe Puddin als Fitness-Trainer engagiert, der sei ja jetzt 80 geworden und sehe aber aus wie 50 und habe ne Muskulatur wie 30. Und Gerard Depardieu, der sei ja auch Russe geworden. Der kenne sich aus, „der is'n Gourmet.“ Nuck Chorris werde Puddin trainieren und dann werde er was zu essen kriegen, aus Tieren, die uralt werden, damit das dann auf die Genetich von Puddin überperle. Nachts reibe er sich dann mit Walfett ein, das perle dann auch über die Haut in die Genetich hinein, dann gebe es noch so ne Qualle, da mache er sich nen Cocktail immer und dann drei mal am Tag russische Eier, aber nicht die Eier von einem Huhn, sondern von ner Galapagos-Schildkröte, denn die wird 250 Jahre alt, "und so wird Puddin bis in alle Ewigkeit Präsident sein."