Beim Evangelischen Kirchentag, der am Mittwoch (19.06.2019) in Dortmund gestartet ist, ist traditionell auch die Politik prominent vertreten. Die AfD ist in diesem Jahr allerdings nicht dabei. Sie wurde ausgeladen.
Alle anderen Parteien vertreten
Während alle anderen Parteien aus dem Bundestag dabei sind, werden auf den Bühnen keine AfD-Politiker sprechen. Dafür hat der Kirchentag Kritik einstecken müssen.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich am Mittwoch allerdings hinter die Entscheidung des Kirchentages gestellt. "Kirchentage sind nicht neutral. Es wird gestritten, aber Menschen, die die Kirche nicht verstehen, haben auf dem Podium nichts zu suchen", sagte der Politiker. So viel Selbstbewusstsein müsse eine Kirche haben.
Diskussion soll stattfinden
Annette Kurschus, Präses der evangelischen Kirche Westfalens, betonte im WDR-Interview, den "menschenverachtenden, polemischen und rassistischen Positionen" der AfD auf dem Kirchentag nicht noch ein Mikrofon geben zu wollen. Eine Diskussion um diese Positionen soll es demnach aber trotzdem geben.
Twitter-User diskutieren Thema kontrovers
In den Sozialen Netzwerken wird das Thema kontrovers diskutiert. Es gibt User, die den Beschluss, der AfD keine Bühne zu bieten, begrüßen, andere äußern aber auch Kritik. Twitter-User "yozakura" schreibt beispielsweise: "Ganz ehrlich? Ich finde das bedenklich. Glauben Sie wirklich, dass Sie so für Toleranz eintreten können, indem Sie eine ganze Gruppe aufgrund ihrer politischen Meinung ausgrenzen?"
Der Kirchentag selbst verweist auf Twitter auf den "fließenden Übergang der AfD zu Rechtsextremismus und verfassungsfeindlichen Netzwerken." Der Kirchentag stehe für Respekt und Klarheit und lehne "verfassungs- und demokratiefeindlichen Bestrebungen" ab.