Wissenswertes von A bis Z in Stichworten
Das Kirchentag-ABC
Stand: 02.06.2007, 11:00 Uhr
Was ist der Abend der Begegnung? Wo kann ich mein Kind betreuen lassen? Warum sind die Papphocker Kult? Das kleine Lexikon zum Evangelischen Kirchentag erklärt kurz, knapp und praxisorientiert alles Wichtige zum Ereignis.
Abend der Begegnung
Der Abend der Begegnung ist ein großes Straßenfest, das immer zum Auftakt eines Evangelischen Kirchentages stattfindet. Unter dem Motto "Da simmer dabei!" werden 2007 die Gäste in Köln begrüßt. Nach einem Eröffnungsgottesdienst stehen Kunst, Kultur, Spaß und der Verzehr regionaler kulinarischer Köstlichkeiten auf dem Programm.
Barrierefrei
Auch Menschen mit Behinderungen sollen am Kirchentag teilnehmen können, ohne auf Barrieren zu stoßen. Deshalb sind Veranstaltungsorte durch Piktogramme gekennzeichnet. Wer am Programm teilnehmen möchte, kann sich auch zeitweise von Helfern begleiten lassen. Auf dem Messegelände und in der Innenstadt gibt es jeweils eine behindertengerechte Toilette. Angeboten wird auch ein Fahrdienst für Behinderte. Und in einem Plan "Touren ohne Treppen" haben die Kölner Verkehrsbetriebe wichtige Informationen für alle zusammengefasst, die Bus und Bahn nur eingeschränkt benutzen können.
Café International
Das "Café International" ist ein Ort der Entspannung und Begegnung - aber ausschließlich Gästen aus dem Ausland vorbehalten. Sie können dort einfach die Seele baumeln lassen und sich ungestört in ihrer jeweiligen Sprache über das Programm und die Region um Köln informieren. Das Café befindet sich im Internationalen Zentrum, der zentralen Anlaufstelle für ausländische Teilnehmer des Kirchentags, im "Blauen Salon" auf dem Messegelände.
Dauerkarten
Die Dauerkarten gelten für die gesamte Zeit des Kirchentags und kosten pro Person 79 Euro. Schüler und Studenten, Azubis und Behinderte, Rentner, Arbeitslose und Absolventen eines Freiwilligen Jahres bekommen die Karte 30 Euro billiger. Ein spezielles Angebot für Eltern mit Kindern: Die Familien-Dauerkarte für 129 Euro. In den Dauerkarten enthalten sind folgende Leistungen: Tagungsbeitrag, Eintritt zu Veranstaltungen, Tagungsunterlagen, Programmheft, Stadtplan, Liederbuch und freie Fahrt mit Bus und Bahn im Rhein-Sieg-Kreis. Dauerkarten gibt es in zahlreichen Vorverkaufsstellen und an den Tageskassen, die an allen Veranstaltungsorten eingerichtet sind, zu denen man nur mit Karte Zutritt erhält.
Fanartikel
Praktisches und Kurioses gibt es im Kirchentags-Shop: Vom T-Shirt mit Emblem über die Tasche mit Kirchentags-Fisch und das Edelstahlkreuz bis hin zum Baby-Body, der den Nachwuchs angeblich lebendig, kräftig und schärfer machen soll. Sitzkissen und Liederbuch nicht zu vergessen.
Gottesdienstwerkstatt
In der Gottesdienstwerkstatt besteht für Gemeinden und Gruppen die Möglichkeit, neue Modelle und Alternativen zum Gottesdienst vorzustellen. Eine Art Ideenbörse mit Anregungen zum Mitfeiern, Experimentieren, Nachmachen und Nachdenken. Die 40 erprobten oder ganz neu erarbeiteten Gottesdienste werden in der Philippuskirche, der Versöhnungskirche, der Christuskirche und der Johanniskirche gefeiert und in Nachgesprächen diskutiert.
Hunde
Herrchen und Frauchen wird diese Nachricht nicht unbedingt freuen: Hunde sind auf dem Kirchentag nicht erlaubt. Die einzige Ausnahme sind Blindenhunde. Sie dürfen ihre Besitzer auch in Messehallen und Kirchen begleiten. Ein Trost für Angereiste oder Kölner, die keinen Hunde-Sitter finden können: Der Kölner Tierschutzverein nimmt gegen einen Geldbetrag "Tagesgäste" auf.
Internationales Jugendcamp
Mehr als 1.000 Jugendliche aus aller Welt werden voraussichtlich während des Kirchentags im Jugendpark nahe der Zoobrücke ihre Zelte aufschlagen. Im Mittelpunkt des Internationalen Jugendcamps steht aber nicht die billige Unterkunft: Vielmehr geht es um internationale Begegnung, gemeinsames Reden und Lernen, Nachdenken und Feiern. Das Jugendcamp steht allen Gruppen offen, deren Mitglieder 16 bis 25 Jahre alt sind.
Jerusalemkreuz
Seit es den Evangelischen Kirchentag gibt, findet er unter dem Zeichen des Jerusalemkreuzes statt. Das Jerusalemkreuz steht für die Verbundenheit in der weltlichen Ökumene der Christen. Die vier kleinen Kreuze symbolisieren die vier Himmelsrichtungen. Die serifenlose quadratische Form des Jerusalemkreuzes hat sich der DEKT übrigens markenrechtlich schützen lassen.
Kinderbetreuung
Für alle Eltern, die am Kirchentag teilnehmen und ihren Nachwuchs nicht zu Veranstaltungen mitnehmen können oder wollen: Kinder von drei bis zehn Jahren werden auf dem Messegelände in der Rheinparkhalle 2 betreut. Sie können dort Donnerstag bis Samstag von 9.00 bis 19.00 Uhr spielen, basteln und malen. Kosten inklusive Verpflegung: 3,50 Euro pro Kind und für Geschwister sechs Euro.
Losung
"Lebendig und kräftig und schärfer" lautet 2007 die Losung des Evangelischen Kirchentags. Diesem Bibelwort getreu präsentiert sich auch der Ichthys, das Fischsymbol: Auf Plakaten mahnt das Logo mit markanter Haifischflosse die Christen, mehr Biss zu zeigen. Die Losung "Lebendig und kräftig und schärfer" ist zugleich Titel des Kirchentags-Songs vom Kölner Gesangsquintett "Wise Guys".
Markt der Möglichkeiten
Impulse, Visionen und Alternativen für eine andere Welt - das und mehr bietet der Markt der Möglichkeiten. Über 700 Vereine, Initiativen, Organisationen und Firmen präsentieren hier ihre Ideen und Projekte. Sie zeigen dem Besucher, was im Großen und Kleinen erreichbar ist, wie Träume und Ideen Gestalt annehmen können. Der Markt der Möglichkeiten soll den Besuchern Mut machen, die Welt zu verändern. Ein Tipp für alle, die gerne diskutieren, Erfahrungen sammeln, sich austauschen oder Netzwerke knüpfen wollen.
Naturkostmarkt
Der Kirchentag versucht, Politik mit dem Kochtopf zu betreiben. Die Mahlzeiten, die den Teilnehmern angeboten werden, sollen möglichst aus ökologischem Anbau und fair gehandelt sein. Ein Baustein dieser Strategie ist der Naturkostmarkt, eine Art ökologische Schnellimbiss-Meile auf der Messe. Statt Pommes und Döner gibt es an den Ständen beispielsweise belegtes Fladenbrot, Putengulasch, Pilzpfanne, Kuchen oder Säfte. Zudem können sich die Besucher rund um das Thema Ökolandbau informieren.
Offenes Singen
"Das Singen ist ein köstlich Ding" heißt es, angelehnt an Psalm 92, in einem Kirchenlied - und das wissen auch die Organisatoren des Kirchentags. Deshalb gibt es im Rahmen des kulturellen Programms vielerorts das Angebot, an den offenen Singen teilzunehmen. Wer das Liederbuch des Kirchentags gemeinsam mit anderen Menschen kennen lernen will, hat dazu täglich am frühen Nachmittag von 13.30 bis 14.30 Uhr Gelegenheit. Die Begleitung durch Bands, Chöre oder Bläser ist inklusive.
Papphocker
Eigens für den Kirchentag haben die Veranstalter einen Papphocker kreiert, der vielseitig einsetzbar ist: beispielsweise als Tisch, Stuhlersatz oder Bettunterlage. Wer einen der faltbaren Quadrate als Souvenir mit nach Hause nehmen will, kann sein persönliches Exemplar nach dem Ende des Kirchentags direkt aus den Messehallen mitnehmen - für einen Euro.
Quiz und mehr für junge Leute
Spezielle Informationen für junge Leute rund um den Kirchentag gibt es in der Rubrik "Jugend.frei", den jungen Internet-Seiten des Kirchentags. Neben einem Quiz, das auf den Kirchentag einstimmen soll, kann man E-Cards an Freunde schreiben, im Forum diskutieren, an Wettbewerben teilnehmen und seine Meinung im Gästebuch verewigen. Die Seiten geben zudem einen Überblick über die "Hai-lights" der Veranstaltung und Tipps für einen Streifzug durch Köln.
Restaurant, gläsernes
In der verglasten Großküche auf dem Messegelände wird täglich für rund 1.000 Gäste Mittagessen gekocht, das aus regionalen, fairen und ökologischen Produkten zubereitet wird. Hier kann der Gast den Köchinnen und Köchen bei der Zubereitung des Essens quasi in die Töpfe gucken. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem: Spicy Nudeln mit getrockneten Tomaten, Ruccola und Spargel oder Selleriestampf mit Apfel-Majorankonfit auf gedünsteten Möhren in Mohnbutter.
Song
"Lebendig und kräftig und schärfer" ist das Motto des Kirchentags in Köln - und der Titel des Songs, den die Wise Guys für die Veranstaltung geschrieben haben. Das Wort "Gott" kommt im Text nicht vor. Worum es in dem Song geht? Bandmitglied Daniel "Dän" Dickkopf, der christliche Lethargie und Bekenntnislosigkeit schrecklich findet, erklärt: "Rücken durchdrücken, die Meinung sagen, selbstbewusst sein, ohne rücksichtslos zu werden, wach sein."
Tageskarten
Tageskarten gelten, wie der Name bereits sagt, nur an einem Veranstaltungstag. Sie kosten 25 Euro pro Person. Schüler und Studenten, Azubis und Behinderte, Rentner, Arbeitslose und Absolventen eines Freiwilligen Jahres zahlen nur 15 Euro. Wer erst ab 16 Uhr am Kirchentag teilnehmen will, kann sich für 12 Euro eine Abendkarte kaufen. Anders als bei der Dauerkarte ist im Preis nur die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Rhein-Sieg-Kreis eingeschlossen. Wer zumindest noch ein Programmheft haben will, muss dafür weitere fünf Euro zahlen. Tageskarten gibt es in zahlreichen Vorverkaufsstellen und an den Tageskassen, die an allen Veranstaltungsorten eingerichtet sind, zu denen man nur mit Karte Zutritt hat.
Unterkunft
Der Kirchentag selbst vermittelt nur noch Quartiere in Gemeinschaftsunterkünften in und um Köln. Die Unterbringung kostet inklusive Frühstück pauschal 15 Euro, für Familien gibt es günstigere Tarife. Schlafplätze bei Privatleuten werden nicht mehr vermittelt.
Viereinhalb
In keiner anderen Landeskirche war der DEKT so häufig zu Gast wie im Rheinland: vier Mal, genaugenommen sogar viereinhalb Mal. 1950, gleich nach seiner Gründung, kam der Kirchentag ins von Bomben zerstörte Essen. 200.000 Menschen beteten zum Abschluss auf einem Trümmerfeld, unter ihren Füßen fünf Millionen Kubikmeter Schutt. 1965 fand in Köln der Kirchentag statt, dessen Präsident damals der spätere Bundespräsident Richard von Weizsäcker war. 1973 war die Landeshauptstadt Düsseldorf Gastgeberin der Veranstaltung. Der Kirchentag dort markierte den Tiefpunkt der Laienbewegung: Gerade einmal 7.420 Dauergäste nahmen daran teil. Kein Vergleich mit dem Kirchentag, der 13 Jahre später wieder in Düsseldorf stattfand: Diesmal kamen 130.000 Menschen. 1991 war der Kirchentag in den drei Ruhrgebietsstädten Dortmund, Bochum und Essen zu Gast. Die rheinische Kirche war aber an der Ausrichtung beteiligt.
WorldWideWeb
Natürlich ist der Kirchentag in Köln auch im Web präsent. Informationen rund um das Riesenevent sind unter www.kirchentag.net abrufbar. Speziell für jugendliche Gäste gibt es dort die Jugend.frei-Seiten. Auch der WDR.de berichtet ausführlich über das Geschehen vor und hinter den Kulissen.
Xenophil
Auch ausländische Gäste sind auf dem Kirchentag in Köln willkommen. Eigens für sie wurde eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet: Das Internationale Zentrum im "Blauen Salon" auf dem Messegelände. Hier stehen Mitarbeiter für alle Fragen rund um den Kirchentag zur Verfügung. Außerdem können sich die ausländischen Teilnehmer dort über Programmänderungen und ausgewählte Programmpunkte informieren. Das Internationale Zentrum vermittelt auch Dolmetscher, die die Gäste zu Veranstaltungen begleiten und ihnen helfen, eventuell auftretende Probleme zu lösen.
Youngsters
In der Altstadt hat der Kirchentag ein Areal für Kinder eingerichtet. Dort wird Fünf- bis Zwölfjährigen ein umfangreiches Programm angeboten. Zur Auswahl stehen unter anderem Puppenspiele, Offenes Singen, Theater, Zaubereien und Konzerte. Mit dabei sind auch WDR-Prominente: Die "Unsinkbaren Drei" mit ihrer Piratenshow, die Maus-Show und die Bärenbude.
Zelten
Wer mit dem Zelt, dem Wohnwagen oder einem Wohnmobil nach Köln reisen will, kann das Campertreffen nutzen. Es liegt im Westen von Köln, unweit des RheinEnergie-Stadions. Auch dort soll evangelische Gemeinschaft in täglichen Andachten, beim Gottesdienst oder dem gemeinsamen Frühstück gelebt werden. Die Wege zu den Veranstaltungen sind relativ kurz: mit der Straßenbahn ist man in etwa 20 Minuten im Zentrum und in einer knappen halben Stunde auf dem Messegelände im Stadtteil Deutz.
