Montage: Fotos einer Auswahl der Teilnehmenden, grosses Puzzleteil

Am besten wäre das ganze Bild

Seitdem der Kandidatencheck 2020 online ist, fragen uns einige User*innen: Warum haben manche Kandidat*innen nicht mitgemacht? Die Gründe sind vielfältig. Nun geben wir diesen Kandidat*innen eine zweite Chance.

Von 1.500 Kandidat*innen für die Ämter Bürgermeister*in, Oberbürgermeister*in und Landrat/Landrätin haben bis jetzt knapp 1.200 (circa 80 Prozent) beim WDR Kandidatencheck zur Kommunalwahl mitgemacht. Das freut uns sehr. Trotzdem erreichen uns viele Nachfragen von Nutzer*innen, die sich auf die „Schattenkandidat*innen“ beziehen, also auf diejenigen, die bis zu unserem Einsendeschluss keine Videos eingesandt haben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche konnten die Frist aus beruflichen oder privaten Gründen nicht einhalten, andere haben erst zu spät vom WDR Kandidatencheck 2020 erfahren, wieder andere haben sich bewusst gegen eine Teilnahme entschieden oder meinen, dass es sich für sie nicht lohnt, weil sie zum Beispiel ohnehin der/die einzige Kandidat*in für das Amt sind. Es gibt aber auch eine Reihe von Kandidat*innen, denen erst nach der Veröffentlichung des WDR Kandidatenchecks deutlich wurde, wie sehr ihr Video dort fehlt. Ein Projekt wie der Kandidatencheck lebt von der Initiative des Einzelnen. Zu den Kommunalwahlen 2020 gab es bis Anfang August in den meisten Gemeinden keine offiziellen Listen mit den Kandidat*innen. Deshalb war es für unser Projekt umso wichtiger, dass sich die Kandidat*innen direkt bei uns melden. Ein Großteil ist unserer Einladung gefolgt, einige wenige nicht.

Möglichst alle abbilden

Der WDR möchte mit dem Kandidatencheck zur Kommunalwahl 2020 vor allem Wähler*innen eine solide Plattform zur Information bieten. Auch für uns ist es der erste Kandidatencheck zu einer Kommunalwahl, die ganz anders funktioniert als Landtags- oder Bundestagswahlen. Es ist eben nicht eine Wahl, es sind mehr als 400 Wahlen im Land. Und das auch noch in der Zeit der Corona-Krise mit den sehr besonderen Rahmenbedingungen, ohne echten Straßen- oder Saal-Wahlkampf. Umso wichtiger scheint es, dass sich Wähler*innen auch online über die Kandidat*innen in ihrer Stadt, ihrem Kreis, ihrer Kommune informieren können. Am besten geht das mit einem möglichst vollständigen Überblick. Um den Wähler*innen ein vollständigeres Bild zeigen zu können, haben wir uns dazu entschlossen, den bisherigen Nicht-Teilnehmer*innen eine zweite Chance einzuräumen. Sie erhalten die Möglichkeit, uns Ihre Videos und Texte bis zum 30. August um 23.59 Uhr per App hochzuladen. Die Regeln bleiben gleich: dieselben drei Fragen und pro Antwort maximale eine Minute Zeit. Manche der 1.200 Kandidat*innen, die ihre Videos pünktlich eingereicht haben, werden einwenden, dass die zweite Frist den Kandidat*innen nun einen Aktualitätsvorteil verschafft. Theoretisch mag das so sein, aber unsere Fragen beziehen sich nicht auf kurzfristige Tagespolitik, sondern auf die Gestaltung der kommenden fünf Jahre  - mindestens. Zudem stehen die nachgesendeten Videos kürzer online, nämlich sieben statt 26 Tage vor der Wahl. Denn die Kandidatencheck-Redaktion kann eine Veröffentlichung der zweiten Runde erst bis zum 7. September realisieren. Doch für uns zählt vor allem eines: der Vorteil für die Wählerinnen und Wähler. Der Kandidatencheck möchte ihnen ein möglichst vollständiges Bild als Entscheidungsgrundlage anbieten.