Symbolbild Weiterbildung

Die Mehrheit bildet sich weiter

Stand: 09.11.2019, 06:00 Uhr

  • Beteiligung in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland
  • Anteil der Männer etwas höher als der Frauen-Anteil
  • Viele Weiterbildungsaktivitäten von kurzer Dauer

Das Ende der Schulzeit bedeutet oft noch lange nicht das Ende der Lernzeit - im Gegenteil. Das im Vergleich zur Schulzeit wesentlich längere Berufsleben ist für viele geprägt von einem ständigen Lernen. So haben im vergangenen Jahr 54 Prozent aller 18- bis 64-jährigen an mindestens einer Weiterbildungsaktivität teilgenommen. Hochgerechnet waren das 28,1 Millionen Männer und Frauen. Das ist das Ergebnis des AES-Trendberichts, einer regelmäßig durchgeführten Haushaltserhebung zum lebenslangen Lernen.

Im Vergleich zur AES-Erhebung von 2016 ist die Quote in Westdeutschland im Jahr 2018 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Sie liegt damit erstmals seit 2003 prägnant höher als in Ostdeutschland.

Männer in der Weiterbildung etwas aktiver als Frauen

Unter den Männer fällt der Anteil derjenigen, die an Weiterbildungsmaßnahmen insgesamt teilnehmen, etwas höher aus. Im Detail nehmen laut AES-Trendbericht Männer etwas häufiger an betrieblicher Weiterbildung teil, Frauen dafür etwas häufiger an nicht berufsbezogener Weiterbildung.

Auch im Bundesländer-Vergleich ergibt sich ein recht ausgeglichenes Bild: Im Jahr 2017 haben in acht Bundesländern mehr Männer als Frauen an einer beruflichen Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. In sieben Bundesländern lag der Frauenanteil über dem der Männer, in Brandenburg war der Frauen- und Männeranteil mit 113.000 Männern und 114.000 Frauen ungefähr gleich.

Wer organisiert die Weiterbildung?

Viele Weiterbildungsaktivitäten werden nach wie vor überwiegend vom Arbeitgeber beauftragt bzw. organisiert - im Bereich der betrieblichen Weiterbildung sogar zu knapp drei Vierteln. Die individuell berufsbezogenen Maßnahmen werden zu knapp einem Viertel (23 Prozent) von den Teilnehmenden selbst beauftragt bzw. organisiert. Bei den nicht berufsbezogenen Maßnahmen sind's 43 Prozent.

Teilnehmer tragen Kosten selbst

Etwa ein Viertel aller Weiterbildungsanbieter (ob kommerziell, Hochschule, Volkshochschule, Kammer etc.) finanzieren sich auch mehrheitlich durch die Teilnehmenden selber. Das trifft besonders auf Einrichtungen der wissenschaftlichen Weiterbildung (Akademie, Hochschule) zu. Hier bilden bei sieben von zehn Einrichtungen die individuell entrichteten Teilnahmegebühren die Hauptfinanzierungsquelle.

Viele Weiterbildungsaktivitäten sind nach dem AES-Trendbericht 2018 von eher kurzer Dauer. Gut drei Viertel der Weiterbildungsaktivitäten (78 Prozent) erstreckten sich 2018 nur über einige Stunden bis mehrere Tage. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) dauerten mehrere Wochen bis mehrere Monate.