Bahnprobleme wegen Bergschäden

Zugverkehr wochenlang aus dem Takt

Stand: 25.11.2013, 18:14 Uhr

In der Nähe des Essener Hauptbahnhofs sind weitere Hohlräume entdeckt worden. Die Bezirksregierung Arnsberg rechnet damit, dass die Sanierungsarbeiten noch den ganzen Dezember dauern könnten. Auch am Montag (25.11.2013) gab es bei der Bahn wieder Verspätungen.

"Wir müssen davon ausgehen, dass die Sicherungs- und Verfüllarbeiten noch den ganzen Dezember andauern werden", sagte der Dezernent für Altbergbau der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg, Peter Hogrebe, am Montag (25.11.2013). Bei Untersuchungen des Areals sei man auf vier Flöze gestoßen, in denen entweder bereits vor Jahrhunderten oder illegal nach dem Zweiten Weltkrieg Kohle abgebaut worden sei. Der in den Archiven dokumentierte Bergbaustollen, der Ausgangspunkt der Erkundungen war, verläuft in 16 Meter Tiefe unter Bahntrassen, ist rund zwei Meter hoch und knapp 50 Zentimeter breit.

Weiter Störungen im Zugverkehr

Erkundungsbohrungen machen Arbeiter neben den Gleisen am Hauptbahnhof in Essen

Erkundungsbohrungen am Essener Hauptbahnhof

Im Zugverkehr sorgen die Hohlräume weiter für Störungen. Die Deutsche Bahn entschied auf Empfehlung der Bezirksregierung, die bisherigen Vorsichtsmaßnahmen beizubehalten: Züge, die auf der viel befahrenen Strecke zwischen Essen und Mülheim an der Ruhr unterwegs sind, dürfen aus Sicherheitsgründen auf dem Gleisabschnitt über dem Stollen nur im Schritttempo fahren, teilte die Bahn mit. Nach wie vor umfahren die meisten Fernzüge die Städte Mülheim, Essen und Bochum. Verspätungen von zehn bis 15 Minuten sind die Folge. Bei S-Bahnen und Regionalzügen gibt es mehrere Änderungen im Fahrplan. Die umfangreichen Einschränkungen gelten bereits seit Mittwochabend (20.11.2013).

"Maßnahmen sind rein präventiv"

Unterdessen dauert die Suche nach weiteren Hohlräumen an. Um die Arbeiten zu beschleunigen, sollen nach Angaben der Bezirksregierung eine dritte und eine vierte Bohranlage auf dem Areal nahe des Essener Hauptbahnhofs eingesetzt werden. Das Gelände unter den Bahngleisen müsse noch genauer erkundet werden. "Das Positive ist, dass die Überwachung der Gleisbereiche keinerlei Bewegung an den Gleisen gezeigt hat", sagte Andreas Nörthen von der Bergbauabteilung der Bezirksregierung. "Unsere Maßnahmen sind weiter rein präventiv", betonte er. In die gefundenen Hohlräume wird Beton gepumpt, damit die Erde darüber nicht einstürzen oder sich plötzlich absenken kann.

Weitere Themen