
Tag der offenen Moschee
Im Zeichen des Propheten
Stand: 03.10.2011, 06:00 Uhr
Traditionell öffnen am Tag der Deutschen Einheit im ganzen Land die Moscheen die Türen für interessierte Besucher. Beim diesjährigen "Tag der offenen Moschee" steht der Prophet Mohammed und seine Bedeutung für die Muslime im Mittelpunkt.
Der "Prophet der Barmherzigkeit" und Gesandte Allahs spielt im Alltag der Muslime eine bedeutende Rolle. Für die Gläubigen ist er Vorbild und Maßstab für das eigene Leben. Seine Sunna, welche die gesamten zu befolgenden Taten, Worte und Handlungen umfasst, gilt neben dem Koran als wichtigste Quelle des Islams. "Wir hoffen, mit dieser Aktion unseren Mitbürgern eine andere Sichtweise auf den Propheten und den Islam zu ermöglichen", erklärte der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime, Aiman Mazyek. In diesem Jahr nehmen bundesweit 583 Moscheen teil. In vielen Moscheen in Nordrhein-Westfalen werden Führungen und Gesprächsrunden sowie Diskussionen, Ausstellungen und Vorträge zum Leben und Wirken des Propheten angeboten. Außerdem besteht für Interessierte die Möglichkeit, Fragen zum Islam und zum Gemeindeleben zu stellen.
Gemeinsamer Stationsweg in Bonn
In Bonn, wo zeitgleich das Deutschlandfest und der NRW-Tag stattfinden, setzen Muslime, Juden und Christen mit der rollenden Skulptur "Engel der Kulturen" der Künstler Georg Merten und Carmen Dietrich ein gemeinsames Zeichen für religiöse und kulturelle Toleranz. In dem fast zwei Meter großen Rad aus Edelstahl sind das Kreuz, der Davidstern und der Halbmond als Symbol der drei großen Religionen angeordnet. Füllt man den Ring mit Sand, entsteht eine Engelsfigur. Der Stationsweg wird begleitet von Bonner Schülern und führt durch das Festgelände von der Synagoge zum Hofgarten an der Adenauerallee, wo als bleibendes Symbol die Bodenintarsie "Engel der Kulturen" verlegt wird.
Moscheen öffnen zum 15. Mal ihre Tür
Der "Tag der offenen Moschee" am 3. Oktober wird in Deutschland seit 1997 begangen. Veranstalter ist der Koordinationsrat der Muslime. Mitglieder des Dachverbandes sind der Zentralrat der Muslime, der Islamrat, der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und die Türkisch-Islamische Union (DITIB). Nach eigenen Angaben vertreten sie gemeinsam die große Mehrheit der rund 2.500 Moscheevereine in Deutschland.