Protest im Revier

Klimaaktivisten blockierten Riesenbagger

Stand: 01.08.2014, 19:00 Uhr

Mit groß angelegten Aktionen protestierten Klimaaktivisten am Freitag (01.08.2014) gegen den Abbau von Braunkohle. Im Garzweiler-Tagebau bei Borschemich blockierten die Umweltschützer zwei Braunkohlebagger. Am Tagebau Hambach ketteten sich am Morgen Demonstranten an Gleise.

Seit Samstag hatten sich in Erkelenz-Holzweiler am Rande des Braunkohletagebaus Garzweiler II nach Angaben des Veranstalters etwa 300 bis 400 Umweltschützer für ein Klimacamp versammelt. Im Mittelpunkt der Diskussionen und Kundgebungen stand der Widerstand gegen den Braunkohletagebau. In den Augen der Aktivisten zerstört der Braunkohleabbau Dörfer und Ökosysteme und schädigt das Klima. Am Freitag starteten sie mehrere schon im Vorfeld angekündigte "dezentrale Aktionen". Am Morgen ketteten sich nach Angaben einer Klimacamp-Sprecherin vier Demonstranten nahe dem Tagebau Hambach an die Bahngleise. Laut Polizei Düren wurden zwei Personen wegen des Verdachts des "gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" vorläufig festgenommen. Weitere Menschen seilten sich außerdem von einer Brücke zwischen Morschenich und Merzenich ab und verhinderten vorübergehend, dass die Kohlezüge fahren konnten. Beide Blockaden waren bis zum Mittag geräumt.

Insgesamt friedliche Veranstaltung

Am späten Vormittag kam es dann auch zu Aktionen am Rande des Garzweiler-Tagebaus bei Borschemich. Insgesamt blockierten dort nach Angaben des Klimabündnisses rund 80 Aktivisten zwei Braunkohlebagger. Rund ein Dutzend Menschen seien auf die riesigen Fahrzeuge geklettert, andere Blockadeteilnehmer hätten sich aneinander gekettet, um die Räumung zu erschweren. "Das Gelände ist ja nicht umzäunt", sagte am Nachmittag Melanie Schubert, Sprecherin des Bündnisses "Klima im Rheinland", WDR.de. "Das war relativ leicht." Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot auf das Gelände vor. Die Blockade der Bagger sei am frühen Abend beendet gewesen, teilte ein Sprecher der Kreispolizei Heinberg mit. Mehrere Demonstranten seien nach der Räumung des Geländes zur Feststellung ihre Personalien vorläufig in Gewahrsam genommen worden. Insgesamt sei es eine friedliche Veranstaltung gewesen.