Die Zeit ist nicht reif fürs Wasserstoffauto

Stand: 04.11.2019, 12:00 Uhr

Anfang November 2019 fand auf Einladung der Bundesregierung eine Wasserstoff-Tagung statt. Das Umweltministerium war nicht dabei. Sollte man den Einsatz von Wasserstoff fördern? Und ist er die ideale Grundlage für synthetische Kraftstoffe, so genannte E-Fuels? Martin Gent ist skeptisch.

Die Idee ist bestechend: Aus Ökostrom einen klimaneutralen Treibstoff machen und mit dem Wasserstoff-Auto in einem Rutsch von Bielefeld nach Berchtesgaden fahren – ganz ohne lästige Ladestopps wie beim Batterieauto.

Letztlich ist ein Wasserstoffauto ein E-Auto, das den nötigen Strom an Bord erzeugt – aus Wasserstoff, den man tanken kann. Technisch machbar, aber derzeit wenig sinnvoll. Denn Ökostrom gibt es nicht im Überfluss. Im Strommix steckt noch jede Menge dreckiger Kohlestrom. Daraus Wasserstoff zu machen ist umstritten. Denn wegen großer Umwandlungsverluste in der Kette Strom-Wasserstoff-Strom braucht das Wasserstoffauto unterm Strich ungefähr doppelt so viel Strom wie ein Batterieauto.

Quellen: PwC-Studie 2017; Öko-Institut 2019 „Klimaschutz und Nachhaltigkeit durch Ptx“; Agora Verkehrswende 2019 „Das Batterie-Auto macht beim klimafreundlichen Antriebswechsel das Rennen“

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