Geboren am 30. Mai 1948 in Pforzheim
Dieter Kosslick studierte in München Kommunikationswissenschaften, Politik und Pädagogik. Nach seinem Magisterexamen blieb er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Isarmetropole. 1979 zog er nach Hamburg und arbeitete dort als Redenschreiber und Büroleiter des ersten Bürgermeisters Hans Ulrich Klose. Später arbeitete er als Pressesprecher der Leitstelle für die „Gleichstellung der Frau“ und als Redakteur der Zeitschrift „konkret“.
1983 begann er seine Tätigkeit bei verschiedenen Filmförderungen. Zunächst als Geschäftsführer der kulturellen Filmförderung Hamburg (Hamburger Filmbüro). 1986 gründete er dort das Europäische Low Budget Forum mit dem Kino auf der Alster. 1988 wurde er Geschäftsführer der wirtschaftlichen Filmförderung der Hansestadt (Film Fonds Hamburg). Im selben Jahr wurde er Mitbegründer und Präsident von EFDO (European Film Distribution Office), der ersten europäischen Verleih-Organisation, des heutigen Creative Europe MEDIA-Programms der Europäischen Gemeinschaft.
1992 wurde Dieter Kosslick Geschäftsführer der vom Land Nordrhein-Westfalen und dem WDR gegründeten Filmstiftung NRW. In den neun Jahren seiner Arbeit wurde Nordrhein-Westfalen Spitzenreiter der deutschen Filmstandorte und hat sich auch international als bedeutendes Filmland etabliert.
Im Jahr 2000 wurde Dieter Kosslick vom Land Berlin und der Bundesregierung berufen, die Leitung der Internationalen Filmfestspiele Berlin zu übernehmen. Von 2001 bis 2019 arbeitete er als Direktor der Berlinale und gründete zahlreiche Initiativen wie den Talent Campus und den Internationalen Koproduktionsmarkt für nationale und internationale Film- und Fernsehproduktionen. Er lehrte als Professor an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
Dieter Kosslicks vielfaches Engagement für Film, Kino und Kultur wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen und Ehrenauszeichnungen gewürdigt. So erhielt er den Helmut-Käutner-Preis und die Goldene Leinwand des Hauptverbands der Deutschen Filmtheater HDF. Für sein Engagement für Kino und Kulinarik bei der Berlinale erhielt er zahlreiche Preise wie den Eckart-Witzigmann-Preis und die Medaille des amerikanischen Filmfestivals Telluride. Der französischen Kulturminister Franck Riester hat ihm den Orden Commandeur des Arts et des Lettres verliehen. 2019 zeichnete ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse aus.
2021 erschien seine Autobiographie und Berlinalememoiren „Immer auf dem Teppich bleiben - von magischen Momenten und der Zukunft des Kinos“ im Verlag Hoffmann und Campe.
Ab 1.12.2021 Mitglied des WDR-Rundfunkrats.