Doku-Kinofilm

"Der Kuaför aus der Keupstraße" im Kino

Stand: 26.01.2016, 13:32 Uhr

Am 27. Januar ist die Dokumentation "Der Kuaför aus der Keupstraße" (2015) in Köln zu sehen. Die Vorstellung im Depot 1 im Schauspiel Köln ist bereits ausverkauft. Das Filmforum NRW im Museum Ludwig zeigt den Film zusätzlich um 20 Uhr. Bundesweiter Kinostart ist am 25. Februar.

Von Presse und Information

"Der Kuaför aus der Keupstraße" von Andreas Maus (WDR-Redaktion: Jutta Krug) ist der erste große Kino-Dokumentarfilm, der sich ausgehend von dem Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße 2004 mit einem Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) auseinandersetzt. Basierend auf vertraulichen Ermittlungsakten rekonstruiert der Film die Anatomie einer Ermittlung, die geprägt war von behördlichen Vorurteilen und Diskriminierung, aber auch von Routine und Ratlosigkeit angesichts der erfolglosen Bemühungen, die Täter zu ermitteln.

Weltpremiere beim Dok Leipzig

Im Mittelpunkt des Films stehen die Opfer des Anschlags - insbesondere Kuaför Özcan Yildirim und sein Bruder Hasan, vor deren Friseursalon die Bombe explodierte. Sie wurden durch die ermittelnden Behörden von Terroropfern zu potentiellen Tätern mit Verbindungen zur Schutzgeld- oder Drogenmafia gemacht und über Jahre observiert. Sie und ihre Familien wurden durch die Beamten in Verhören "in die Mangel" genommen, mit Beschuldigungen und Unterstellungen konfrontiert, gegeneinander ausgespielt. Dies alles erzählt der Film auf Grundlage von Ermittlungsakten und Verhörprotokollen mit bedrückender und bislang nicht bekannter Deutlichkeit.

"Der Kuaför aus der Keupstraße" war erstmals auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival in Leipzig (Dok Leipzig) zu sehen. Er war dort nominiert für den Preis "Leipziger Ring" für den besten Film zum Thema Demokratie.