WDR-Autorin Mechthild Müser hat in Berlin den n-ost Reportagepreis erhalten. In dem Radio-Feature "Jede Nacht haben sie andere geholt - Vergewaltigung als Kriegsstrategie" konnte sie zeigen, dass die Vergewaltigung von Frauen eine besonders effektive Kriegswaffe ist. In der Laudatio heißt es: "Ihr Feature packt: Frauen, die ihre Erfahrungen so schildern, dass der Atem stockt. Mechthild Müser erzählt einprägsam erschreckend und zugleich schlicht. Dieser Stil macht das Feature zu einer besonderen Dokumentation und Analyse."
Mechthild Müsers Feature thematisiert vor allem am Beispiel der Massenvergewaltigungen während des Bosnienkrieges in den 1990er Jahren, wie körperliche und psychische Dauerverletzungen gezielt herbeigeführt werden, um Familien-, Dorf- und Nachbarschaftsgemeinschaften nachhaltig zu zerstören.
Der n-ost-Reportagepreis würdigt herausragende, hintergründige Osteuropa-Reportagen, die im Vorjahr in deutschsprachigen Medien erschienen sind. Er wird in den drei Kategorien Text, Radio und Foto je einmal verliehen.
"Jede Nacht haben sie andere geholt" wurde 2015 auf WDR 5 gesendet und bereits mit dem Juliane-Bartels-Preis ausgezeichnet. Das Feature ist eine Produktion von WDR/DKultur/BR (Redaktion: Dorothea Runge).