Juliane Bartel Medienpreis

Auszeichnung für Mechthild Müser

Für ihr WDR 5-Feature "Jede Nacht haben sie andere geholt - Vergewaltigung als Kriegsstrategie" hat Mechthild Müser den Juliane Bartel Medienpreis gewonnen. Ihr Beitrag belegte den ersten Platz in der Kategorie Hörfunk. Die Auszeichnung wurde am 3. November in Hannover verliehen.

"Tiefgehender Einblick in ein erschütterndes Thema"

Mechthild Müsers Feature thematisiert vor allem am Beispiel der Massenvergewaltigungen während des Bosnienkrieges in den 90er Jahren, wie körperliche und psychische Dauerverletzungen gezielt herbeigeführt werden, um Familien- sowie Dorf- und Nachbarschaftsgemeinschaften nachhaltig zu zerstören. Die Autorin beschäftigt sich dabei intensiv mit den Fragen, ob Vergewaltigung von Frauen eine besonders effektive Kriegswaffe ist und was Soldaten oder Polizisten dazu bringt, ihre Macht auf diese Weise zu demonstrieren. "Das Feature ist sehr gut komponiert. Mithilfe der gut ausgewählten Protagonistinnen gelingt der Autorin ein tiefgehender Einblick in ein erschütterndes Thema", hieß es in der Laudatio. Die Redaktion für das Feature hatte Dorothea Runge (WDR).

Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren

Der mit insgesamt 15.000 Euro verbundene Juliane Bartel Medienpreis wurde nach der Journalistin Juliane Bartel (1945 bis 1998) benannt. Ausgezeichnet werden Autorinnen und Autoren, deren kreative Fernseh- und Hörfunkbeiträge die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren, Frauen in ihrer Rollenvielfalt oder als aktiv Handelnde abbilden. Es sollen vorbildliche emanzipatorische Lösungen, aber auch Konflikte und Missstände aufgezeigt werden.

Text: Presse und Information