Dreifacher Erfolg für den WDR beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis 2024.

Ausgezeichnet: WDR Lokalzeit aus Düsseldorf, Dortmund und Duisburg

Stand: 11.11.2024, 11:29 Uhr

Beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis gewann die Lokalzeit Düsseldorf am Freitagabend in der Kategorie "Bestes aktuelles Video", die Lokalzeit Dortmund in der Kategorie "Bestes konstruktives Video" und der Publikumspreis "Nah dran" ging an die Lokalzeit Duisburg.

"Bestes aktuelles Video": Schlangestehen am Mönchengladbacher Bürgerbüro

Für den Beitrag "Nächtliche Schlange vor dem Bürgerbüro" vom 6.6.2024 reihte sich Lokalzeit-Düsseldorf-Autor Björn Henke (auch Kamera und Schnitt) frühmorgens mit zahlreichen Menschen in eine Warteschlange für den völlig überlasteten Bürgerservice der Stadt Mönchengladbach ein. Das Ziel der Bürgerinnen und Bürger: Eine der begehrten Wartemarken für einen nicht vorgebuchten Termin zu ergattern.

Dreifacher Erfolg für den WDR beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis 2024.

Ganz rechts: Björn Henke

Begründung der Jury: "Autor Björn Henke richtet seine Kamera auf Menschen, die eigentlich nur ihren staatsbürgerlichen Pflichten nachkommen, dafür aber mit Wartezeiten vor einer Behörde von bis zu vier Stunden bestraft werden. Der Staat verlangt Dokumente, bietet aber keinen Service. Henke macht deutlich: Die von ihm befragten Menschen fühlen sich wie Untertanen. Und die Zuschauerinnen und Zuschauer fühlen mit – denn die Verwaltung in Mönchengladbach ist nur ein Beispiel für eine oft mangelhafte Infrastruktur, die uns allen das Leben schwer macht."

WDR-Chefredakteurin Landesprogramme, Gabi Ludwig, freut sich mit dem Team der Lokalzeit aus Düsseldorf über die Auszeichnung: "Wir machen immer das zum Thema, was die Menschen bei uns in der Region im Moment bewegt und betrifft. Das ist bei diesem Beitrag über die unglaublichen Warteschlangen vor dem Bürgerbüro in Mönchengladbach hervorragend gelungen, weil wir rausgehen, hingehen, zuhören und mit unserem Publikum sprechen. Gleichzeitig fühlen wir den Verantwortlichen auf den Zahn und decken Missstände auf."

Beitrag "Nächtliche Schlange vor dem Bürgerbüro" der Lokalzeit Düsseldorf

"Bestes konstruktives Video": Demenz-WG in Marl

Dreifacher Erfolg für den WDR beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis 2024.

Bildmitte: Justine Rosenkranz

Für den Beitrag "Chaos als Therapie in der Demenz-WG" vom 12.6.2024 (Kamera: Stefan Uhlig, Schnitt: Petra Mischewski) besuchte Lokalzeit-Dortmund-Autorin Justine Rosenkranz das Juli-Kolb-Seniorenzentrum in Marl, in dem demenzkranke Menschen neue Wege gehen. Hier gibt es die erste Gammel-Oase Deutschlands. Eine Station, in der die 14 an Demenz erkrankten Menschen den ganzen Tag tun und lassen können, was sie wollen.


In der Begründung betont die Jury, dass die Bewohner der Demenz-WG"so leben können, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte. Selbstbestimmt. Sie können tun und lassen, was sie wollen. Aber die Zuschauerinnen und Zuschauer der WDR-Lokalzeit aus Dortmund wissen: Das ist nicht die Regel. Wir alle haben Angst davor, im Alter wie ungezogene Kinder behandelt zu werden. Dieser konstruktive Beitrag macht Mut: Es geht auch anders! Die Autorin zeigt uns Menschen in Würde. Wir hoffen, dass das irgendwann einmal die Regel sein wird."

Gabi Ludwig: "Ich freue mich sehr für die Kolleginnen und Kollegen im Landesstudio Dortmund, dass sie für diesen einfühlsamen und gleichzeitig spannenden Beitrag ausgezeichnet wurden. Er zeigt eine große Stärke unserer Teams in den Studios: Sie schaffen es durch ihre journalistische Kompetenz, durch ihr Handwerk und ihr Ansehen in der Region, das Vertrauen von Protagonisten und in diesem Fall auch von Angehörigen zu gewinnen. Das ermöglicht unserem Publikum einen spannenden Einblick, der auch konstruktive Wege aufzeigt."

Hier geht’s zum Beitrag "Chaos als Therapie in der Demenz-WG" der Lokalzeit Dortmund

Publikumspreis "Nah dran": Martina feiert ihre eigene Beerdigung

Dreifacher Erfolg für den WDR beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis 2024.

2.v.r.: Christian Richter

Zum dritten Mal wurde beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis der Publikumspreis "Nah dran" verliehen. Gewonnen hat der Beitrag "Martina feiert ihre eigene Beerdigung" aus der Lokalzeit Duisburg vom 9.4.2024. Lokalzeit-Autor Christian Richter (auch Kamera und Schnitt) begleitete Martina aus Kleve. Die 60-Jährige hatte Krebs und wusste, dass sie sie bald sterben würde. Sie lud ihre Freunde ein, um ihre eigene Beerdigung zu feiern und sagte während der Feier: "Die beste Party meines Lebens."

Gabi Ludwig: "Näher dran geht es nicht, als es bei diesem Thema gelungen ist. Die Geschichte von Martina hat uns alle und das Publikum sehr berührt. Es freut mich besonders, dass beim Bremer Fernseh- und Digitalpreis damit ein Thema gewonnen hat, das auf verschiedensten Kanälen extrem erfolgreich gelaufen ist – bei Instagram, Facebook, auf lokalzeit.de und in der Lokalzeit im Fernsehen. Das ist ein wunderbares Beispiel, wie crossmediale regionale Themen funktionieren können – das gleiche Thema aber jeweils sehr speziell und professionell auf den einzelnen Kanal zugeschnitten."

"Martina feiert ihre eigene Beerdigung" bei Lokalzeit Duisburg

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