Jährlich werden auf dem Festival in Südtirol, Filme aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz gezeigt, um Einblicke in die sich stetig wandelnde Kultur dieser Länder zu geben. Dabei soll vor allem jungen Filmemachern von kreativen Kunstproduktionen eine Plattform geboten werden. Neben Dokumentarfilmen, wurden in Bozen auch Spielfilme und Kurzfilme geehrt, sowie ein Publikumspreis verliehen.
Geschichte einer Architekten-Familie
In seinem Dokumentarfilm erzählt der junge Filmemacher Staerkle-Drux die Geschichte der berühmten Kölner Architekten-Familie Böhm. Als einziger deutscher Pritzker-Preisträger arbeitet der 94-jährige Familienvater Gottfried Böhm immer noch jeden Tag mit seinen Söhnen zusammen. Unter einem Dach realisieren Stephan, Peter und Paul gemeinsam mit dem Vater Bauprojekte. Das Renommee Gottfried Böhms kann viele Türen öffnen und Großaufträge einbringen, doch leidet darunter auch die Selbständigkeit der Söhne und die Brüder sind sich auch noch selbst die größte Konkurrenz.
Die Familiensage beeindruckte die Jury bestehend aus Tiziana Aricò, Annina Wettstein und Daniele Rielli besonders. Es gelinge dem jungen Regisseur, die Räumlichkeit der Architektur in eine überzeugende filmische Sprache zu übersetzen und mit viel Feingefühl die Geschichte eines Mannes im letzten Lebensabschnitt zu zeichnen. Dabei sei der Dokumentarfilm nicht nur ein vielschichtiges Familienporträt, sondern gleichzeitig eine Allegorie für ein Europa, das seine große Blüte hinter sich habe und vor einer unsicheren kulturellen und wirtschaftlichen Zukunft stehe.
"Die Böhms - Architektur einer Familie ist eine deutsch-schweizerische WDR-Koproduktion mit BR, Lichtblick Film und 2:1 Film, gefördert von der Film- & Medienstiftung NRW, dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), der Zürcher Filmstiftung und dem Schweizer Bundesamt für Kultur (BAK).