Zu allen Zeiten haben sich die Menschen bemüht, den Gesetzmäßigkeiten des Wetters auf die Spur zu kommen. Schon im antiken Athen werden auf Marktplätzen in Stein gemeißelte Prognosen ausgehängt. Erst seit dem 17. Jahrhundert ist die wissenschaftliche Beobachtung von Wetter und Klima möglich. Galilei erfindet das Thermometer und Evangelista Torricelli beweist der Welt, dass Luft ein Gewicht hat und Druck ausübt. In den folgenden Jahrzehnten entstehen vor allem in Deutschland und Österreich zahlreiche Forschungsinstitute und Beobachtungsstationen. Zur Londoner Weltausstellung 1851 kann erstmals eine tägliche Wetterkarte für Europa präsentiert werden. 1873 schließlich vereinigen sich die nationalen meteorologischen Institute des Kontinents in Wien zur Internationalen Meteorologischen Organisation IMO.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es an der Zeit, das Netz der weltumspannenden Wetterforschung effizienter zu organisieren. Am 23. März 1950 unterzeichnen 42 Staaten in Paris die Gründungserklärung der World Meteorological Organisation WMO mit Sitz in Genf. Im Jahr darauf wird die WMO als Sonderabteilung den Vereinten Nationen angegliedert. 300 Jahre nach ihren Anfängen ist die globale Wetter- und Klimaforschung für die moderne Luftfahrt, Schifffahrt und Landwirtschaft unverzichtbar geworden. Mit dem Start des "Meteosat"-Satellitenprogramms im November 1977 beginnt das Zeitalter der außerirdischen Wetterspäher und Forschungsstationen. Zwei Jahre später organisiert die WMO die erste Weltklima-Konferenz, deren Beschlüsse schließlich im berühmten "Kyoto-Protokoll" zusammen gefasst werden. Die einzige Station, die seit den wissenschaftlichen Anfängen ohne Unterbrechung bis heute meteorologische Messungen durchführt, steht auf dem Hohen Peißenberg in Oberbayern.
Stand: 23.03.05