Sigourney Weaver, Hauptdarstellerin im Science-Fiction "Alien"

Stichtag

25. Oktober 1979 - Deutsche Premiere des Films "Alien "

Der Weltraumfrachter "Nostromo" gleitet durch das All. Er befindet sich auf dem Rückflug zur Erde, die siebenköpfige Besatzung liegt in ihren Tiefschlaf-Kabinen. So beginnt der Science-Fiction-Film "Alien", der fünf Monate nach der US-Premiere am 25. Oktober 1979 auch in bundesdeutschen Kinos anläuft. Sein Untertitel lautet: "Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt". Zunächst ist im Weltraum jedoch alles friedlich. Das ändert sich erst, als die Crew vom Bordcomputer geweckt wird, der ein Funksignal unbekannten Ursprungs empfangen hat. Die Mannschaft soll es überprüfen. So landet eine Abordnung mit einem Raumgleiter auf dem fremden Planeten. Dort entdeckt einer der Astronauten ein Ei, das sich gerade öffnet. Er betrachtet es aus der Nähe, als ihm plötzlich aus dem Inneren eine Art Krake ins Gesicht springt und sich festklammert.

Das Erkundungsteam bringt den Mann an Bord des Raumschiffs - ein schwerer Fehler. Denn das Wesen nistet sich zunächst im Inneren des Mannes ein, bevor es seinen Wirtskörper schließlich tötet und verlässt. Das rasant wachsende Alien versteckt sich nun in den unübersichtlichen Gängen des Raumschiffs und wird zur tödlichen Bedrohung. Von der Besatzung überlebt nur die Offizierin Ellen Ripley (Sigourney Weaver), die einen scheinbar aussichtlosen Kampf gegen das Monster führt.

Drehbuch zunächst abgelehnt

"Alien" wird zu einem Riesenhit: Die Produktion, die elf Millionen Dollar gekostet hat, bringt bei der Kinoauswertung 105 Millionen Dollar ein. Drei Fortsetzungen folgen und die Einnahmen steigen von Film zu Film. Am Ende sind es fast 560 Millionen Dollar. Doch diesen kommerziellen Erfolg hätte es beinahe nicht gegeben. Denn 1976 hatte das Hollywood-Studio "20th Century Fox" zunächst das Drehbuch mit dem Titel "Starbeast" abgelehnt. Erst als ein Jahr später George Lucas' "Star Wars" zum damals erfolgreichsten Film aller Zeiten wird, revidieren die Studio-Chefs ihre Entscheidung. Das Drehbuch wird umgeschrieben und der Filmtitel in "Alien" umbenannt.

Als Regisseur wird der Brite Ridley Scott verpflichtet. Der Werbefilmer hat bis dahin nur den für seine Bildsprache gelobten Film "Die Duellisten" gedreht. Mit Großprojekten hat er jedoch keine Erfahrung. Auch bei der Gestaltung des Weltraum-Monsters gehen die Studio-Bosse ein Risiko ein. Sie engagieren dafür den Schweizer Künstler Hansruedi Giger, der über sich und seine Arbeiten sagt: "Die Angst ist, glaube ich, meine größte Antriebskraft, sonst würde ich wahrscheinlich gar nichts tun." Die Besetzung der Hauptrolle ist ebenfalls ein Wagnis: Ursprünglich sollte die Rolle von Ripley von einem Mann gespielt werden, dann wird Sigourney Weaver zum ersten weiblichen Actionstar der Kinogeschichte gemacht. Bis dahin hatte sie nur Bühnenerfahrung und einen Kurzauftritt in Woody Allens Komödie "Der Stadtneurotiker".

Oscar für Spezialeffekte

Doch als sich der damalige Präsident von "20th Century Fox" die etwa vier Stunden lange Rohschnitt-Fassung des Films zusammen mit seiner Ex-Frau ansieht, ist er vom Erfolg überzeugt: "Sie war so verängstigt, dass sie das Haus anderthalb Tage lang nicht verlassen hat." Schon beim Dreh ging es Hauptdarstellerin Weaver ähnlich: "Sogar ich hatte Angst, weil der Sound so fantastisch war. In der Dunkelheit mit all dem Dampf und der unheimlichen Musik fürchtest Du Dich die ganze Zeit."

Ridley Scott gelingt es, die Spannung des Films kontinuierlich zu erhöhen. Er lässt unter anderem den Zuschauer lange im Unklaren, wer der Held oder die Heldin der Geschichte ist. Um den passenden Erzählrhythmus zu finden, kürzt er schließlich den Film um über eine Stunde. Für die düsteren Kulissen und das grauenerregende Monster wird Künstler Giger später mit einem Oscar für die besten Spezialeffekte ausgezeichnet.

Stand: 25.10.2014

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