Stichtag

14. März 2004 - Adenauers Dienstmercedes kehrt nach Bonn zurück 115 PS für "den Alten"

Große Empfänge ist dieser Star von früher her gewohnt, aber noch nie hat er selbst so im Mittelpunkt gestanden wie an diesem kalten, windigen Wintertag: Am 14. März 1989 rollt der schwarze Mercedes 300 aus einer Transall-Maschine auf den Militärflughafen Köln-Bonn, begrüßt durch ein Blitzlichtgewitter, wie einst sein Besitzer. Ende einer Auto-Odyssee.

Als das Bundeskanzleramt den schwarzen Mercedes mit Faltschiebedach, Telefon- und Scheibenwaschanlage 1951 kauft, kostet er stolze 20.000 Mark. Fünf Meter lang, zwei Tonnen schwer und 115 PS stark ist der Dienstwagen des "Alten". Der nimmt ihn überall hin mit, 1955 sogar per Zug nach Moskau. Als das Gefährt 1959 aus dem Staatsdienst entlassen wird, scheint seine große Zeit vorbei: Ein Bonner Jurist übernimmt es für schlappe 1.450 Mark. Ende einer Dienstfahrt?

Mitnichten. Auf verschlungenen Wegen gelangt die Limousine 1971 nach Memphis/Tennesee zu dem Oldtimerliebhaber Jim Milligan. In den Verhandlungen zwischen ihm und dem Museum "Haus der Geschichte" in Bonn steigert sich der Wert von Adenauers Auto in bisher unerreichte Höhen. Fast 80.000 DM soll er bei der Heimholung gekostet haben. Nochmals wertgesteigert durch eine Restaurierung in Stuttgart, findet der Wagen seinen Ruhesitz schließlich ganz in der Nähe seines ersten Arbeitsplatzes.


Stand: 14.03.04