1997 flogen noch faule Eier und Tomaten in Richtung Krupp-Chef Gerhard Cromme: Im März war sein Plan einer feindlichen Übernahme des Düsseldorfer Thyssenkonzerns bekannt geworden. Die undichte Stelle, munkelten Kenner, war Ministerpräsident Johannes Rau, Kuratoriums-Mitglied der Krupp-Stiftung. Die Landesregierung intervenierte, Cromme wurde zahmer und bot der Stahlschmiede am Rhein Verhandlungen an.
Zwei Jahre später, am 17. März 1999, applaudieren sogar die versammelten Betriebsräte dem neuen Führungsduo Gerhard Cromme (Krupp) und Ekkehard Schulz (Thyssen). An diesem Tag ist der Eintrag ins Handelsregister vollzogen: ThyssenKrupp AG. Faktisch ist die Fusion der beiden Stahlriesen in Teilen schon länger verwirklicht. Denn für Krupp ist das Zusammengehen überlebenswichtig: Der Konzern ist zu klein, um allein den globalen Schwankungen auf dem Stahlmarkt standhalten zu können. Genau das - die Abhängigkeit auch des neuen Konzerns von Stahl und Autoindustrie - war einigen Aktionären beider Häuser aber nicht geheuer. Sie klagten. Erst zwei Gerichtsentscheide - in Hamm und in Düsseldorf - machten den Weg für die Fusion endgültig frei. Verlierer ist der alte Chef von Thyssen, Dieter Vogel, der sich lange gegen die Elefantenhochzeit gestemmt hat.
Stand: 17.03.04
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