Stichtag

24. März 2004 - Vor 35 Jahren: Sozialdemokratische Wählerinitiative stellt sich vor

"Die Räume sind düster und trist", findet die Süddeutsche Zeitung: "Der Blick geht auf Hinterhöfe und einen verwilderten Garten." Das Büro im Zentrum Bonns wird zur Heimat der "Sozialdemokratischen Wählerinitiative". Prominentestes Mitglied: Der Schriftsteller Günter Grass, der schon 1965 für die "Es Pe De", wie er die Partei schreibt, in den Wahlkampf zog. Am 24. März 1969 stellen sich die intellektuellen Wahlkämpfer in Bonn vor. Neben Grass sind auch die Professoren Kurt Sontheimer und Eberhard Jäckel dabei.
Ein halbes Jahr lang wird Bonn zur Heimat des Schriftstellers Günter Grass. Von hier aus startet er seine drei Wahlkampf-Reisen mit rund 60 Auftritten, vor allem in CDU-Hochburgen. Der engagierte Autor ist mit Brandt, Schiller und Ehmke persönlich befreundet und wirbt für den Machtwechsel als "Stoffwechsel der Demokratie". Die Größen der Union bekommen bei Grass ihr Fett weg, die ganz harten Töne vermeidet er aber, anders als im vorherigen Wahlkampf. Bei den Bundestagswahlen im September gelingt der Machtwechsel. Wie viel die Wählerinitiative dazu beigetragen hat, bleibt Spekulation.

Stand: 24.03.04



 
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