Stichtag

30.01.2004: 24 Tote bei Grubenunglück

"Min. 23, max. 25 Tote" verzeichnet nüchtern das Buch "Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum". Der 30. Januar 1914 ist kein guter Tag für das westfälische Lünen. Unter Tage, in der Zeche "Minister Achenbach", kommt es zu einer Explosion, die neben den Todesopfern rund zehn Verletzte fordert. Ein Gas-Luft-Gemisch, von den Bergleuten "Wetter" genannt, hat sich entzündet. Der verhängnisvolle Funke kam wahrscheinlich von einer defekten Grubenlampe.

Der 30. Januar 1914 ist nicht der einzige schwarze Tag in der Geschichte des Bergwerks, das den Namen eines preußischen Bergbauministers trägt. Schon zwei Jahre zuvor fordert eine Schlagwetterexplosion 49 Todesopfer. 1917 sterben bei einem Grubenunglück 17 Menschen. Viele Jahre und viele Millionen Tonnen Kohlen später, am 30. Juni 1992, schließt die Schachtanlage "Minister Achenbach" - und damit das letzte Bergwerk in Lünen.

Stand: 30.01.04