Stichtag

8. Januar 2004: Willy Millowitsch in Köln geboren

"Willy", wie ihn die Kölner liebevoll nannten, hatte und war schon zu Lebzeiten ein Denkmal. Mehr als 50 Jahre lang leitete er das familieneigene Millowitsch-Theater, eine der populärsten Volksbühnen der Bundesrepublik mit Erfolgsstücken wie "Der Etappenhase", "Tante Jutta aus Kalkutta" oder "Der keusche Lebemann". In zahlreichen Schwänken stand der Theaterleiter auf der Bühne, meist als Hauptdarsteller. Seit 1953 überträgt die ARD regelmäßig aus dem Millowitsch-Theater, und Willy Millowitsch wurde so zum bundesweit bekannten Botschafter kölscher Mundart und kölschen Wesens. Seine Heimatstadt dankte es ihm mit der Ehrenbürgerwürde und einem lebensgroßen Denkmal zu seinem 83. Geburtstag.

Multitalent Millowitsch übernahm auch Film- und Fernsehrollen, etwa im ARD-Vierteiler "So lebten sie alle Tage ". Als pensionierter Kommissar Klefisch löste er knifflige Kriminalfälle natürlich in Köln, natürlich für den WDR. "Wir sind alles kleine Sünderlein", wusste und sang der Katholik Millowitsch und hatte auch damit Erfolg. "Schnaps, das ist sein letztes Wort" ist ein weiterer Evergreen des Kölner Originals, und natürlich "Ich bin 'ne kölsche Jung, wat willste mache". Im September 1999 starb Willy Millowitsch, fast genau acht Monate nach der großen Gala zu seinem 90. Geburtstag in der Kölnarena. Im Kölner Dom wurde er aufgebahrt, eine Ehre, die außer Bischöfen und Kardinälen bislang nur Konrad Adenauer zuteil wurde.

Stand: 08.01.04