Stichtag

7. Januar 2004: Kompromiss beendet ersten Streik in der bundesdeutschen Eisen- und Stahlindustrie

Es soll der Einstieg in die 35-Stunden-Woche sein, und es endet mit der Zementierung der 40-Stunden-Woche. Im ersten Arbeitskampf der bundesdeutschen Eisen- und Stahlindustrie nach dem Krieg streiken zeitweise rund 60.000 Stahlarbeiter in den Bezirken Nordrhein-Westfalen, Bremen und Osnabrück. Die Arbeitgeber reagieren mit der Aussperrung von fast 70.000 Arbeitern.

Sechs Wochen dauert der Arbeitskampf bei teilweise bitterer Kälte, dann finden Schlichter Friedhelm Farthmann und die Tarifparteien einen Kompromiss. Die Beschäftigten erhalten vier Prozent mehr Lohn, zwei zusätzliche Urlaubstage und mehr Freischichten. Kehrseite des Kompromisses für die Gewerkschaften: Die 40-Stunden-Woche wird bis 1983 festgeschrieben. Erst 1995 kann die IG Metall die Plakate mit der lächelnden Sonne über der Zahl 35 einmotten - wenn auch nur im Westen.

Stand: 07.01.04