Stichtag

11. Januar 2010 - Vor 1380 Jahren: Mohammed lässt Götzenbilder der Kaaba zerstören

Zu Beginn des Jahres 630 erobert der Prophet Mohammed die Oasenstadt Mekka, aus der er selbst stammt. Acht Jahre zuvor hatten ihn die Bewohner wegen des neuen Glaubens verjagt. Nachdem sich die Menschen beruhigt haben, begibt sich der Prophet zur Kaaba, der heiligen Stätte von Mekka. Sieben Mal reitet er um den schwarzen, würfelförmigen Bau, wobei er jedes Mal mit einem Stock den schwarzen Stein berührt. Man öffnet ihm das Heiligtum, und er tritt ein. Er findet darin eine Holztaube, zerbricht sie mit eigener Hand, wirft sie weg. Daraufhin stellt er sich an das Tor der Kaaba, während sich die Menschen im Moscheehof um ihn scharen, und spricht: "Es gibt keinen Gott außer Gott allein. Er hat keinen Gefährten. Er hat sein Versprechen erfüllt und seinem Diener zum Sieg verholfen. Er allein hat die verbündeten Gegner in die Flucht geschlagen." Das berichten die arabischen Chroniken über den 11. Januar 630. In der Kaaba und um sie herum stehen Götzenbilder, Idole aus altarabischer Zeit, rund 360 Statuen. An diesem Tag befiehlt der Prophet, sie zu zerstören, denn nach dem neuen Glauben, dem Islam Mohammeds, ist der Götzendienst verboten. Von nun an ist die Kaaba in Mekka ein rein islamisches Heiligtum.

Schon vor dem Islam verehrten die Araber einen Gott unter dem Namen "Allah", das heißt "Der Gott", sein weibliches Gegenstück "Allat", sowie ein Gottheit namens "Hubal". Der Islam übernimmt den Kult um den schwarzen Meteoritenstein aus altarabischen Religionen, ebenso Teile der Regeln für die die Wallfahrt nach Mekka und die Gebote der rituellen Reinheit. Doch der Wechsel von der alten zur neuen Religion ist radikal: Der Koran verwirft die Vielgötterei der alten Araber. Nur ein Gott bleibt übrig. Die Bewohner von Mekka nehmen nun den Islam an, die neue Religion setzt sich auf der gesamten arabischen Halbinsel innerhalb weniger Jahre durch. Mohammed macht die Wallfahrt nach Mekka, auf arabisch "Hadsch", zur religiösen Pflicht für alle Muslime. Und die Kaaba wird das Zentrum des Pilgerkults und religiöses Zentrum der islamischen Welt. Jährlich umrunden – wie Mohammed – bis zu drei Millionen Pilger die Kaaba sieben Mal gegen den Uhrzeigersinn: Weil man, so die Muslime, Gott nicht festhalten kann, muss man ihn in die Mitte nehmen und umkreisen.

Schon der Prophet Mohammed soll gesagt haben, dass ein Wallfahrer, der keine anstößigen Reden führt und sich keines Vergehens schuldig macht, wie neugeboren nach Hause zurückkehrt.

Stand: 11.01.10