Stichtag

26. November 2009 - Vor 55 Jahren: Heimatfilm "Echo der Berge" uraufgeführt

Liesl Leonhard kommt aus Wien in das Alpendorf Hochmoos, um ihren Großvater zu besuchen. Beim Anblick der ländlichen Idylle des Silberwalds beginnt sie an ihrem urbanen Dasein zu zweifeln. Das verrät sie Förster Hubert Gerold, der eigentlich ein seiner Besitzungen beraubter Adeliger ist. Beim Jägerball verliebt sie sich in Gerold, der ihr die Schönheiten seiner Heimat präsentiert.Doch das Liebesglück wird durch einen Verehrer Liesls, der im roten Cabriolet durch die Landschaft braust, verzögert. Als arroganter und, vor allem: abstrakter Künstler hat er keinen Sinn für Naturschönheit, und so letztendlich auch bei Liesl keine Chance. Nachdem der frustrierte Schürzenjäger auch noch den stattlichsten Hirsch des Reviers wildert, steht der Liebe der Hauptdarsteller nichts mehr im Wege.

Am 26. November 1954 kommt "Echo der Berge" in die österreichischen Kinos. In Deutschland wird der Film unter dem Titel "Der Förster vom Silberwald" gezeigt. Er läuft in einer Zeit, in der die Städte vom Zweiten Weltkrieg noch zerstört sind und das Wirtschaftswunder noch nicht richtig angelaufen ist. Im deutschsprachigen Raum sehnen sich die Menschen nach Heimat und Idylle. Das Kino kann dieses Bedürfnis befriedigen.Es ist die große Zeit des farbigen Heimatfilms, der mit seinen intakten Landschaften der Alpen, des Schwarzwalds und der Lüneburger Heide das Publikum in die Lichtspielhäuser lockt. Orientiert am Bergfilm der zwanziger und dreißiger Jahre, ist "Echo der Berge" der populärste davon. Rund 28 Millionen Zuschauer sollen den Film gesehen haben. Damit wäre er die erfolgreichste deutschsprachige Kinoproduktion aller Zeiten.

Anders als in den Bergfilmen Leni Riefenstahls oder Luis Trenkers aber sind die Akteure Anita Gutwell und Rudolf Lenz unbekannte Schauspieler, die von einem ebenso unbekannten Regisseur namens Alfons Stummer ins Bild gesetzt werden. Eigentlicher Hauptdarsteller des Films ist ohnehin die "österreichische Landschaft", die der Vorspann ebenso wie die "steierische Jägerschaft" unter die Akteure setzt. Tatsächlich wird der Film von einem Jäger in Auftrag gegeben. Daher kommt es wohl, dass Tier- und Landschaftsszenen im "Echo der Berge" eine derart große Rolle spielen.

Stand: 26.11.09