Stichtag

20. Juni 2006 - Vor 1555 Jahren: Schlacht auf den Katalaunischen Feldern

Um das Jahr 375 überschreiten Reiterheere aus der asiatischen Steppe die Grenze nach Europa: die Hunnen - ein in seiner Herkunft bis heute recht unbekanntes Volk. Sie plündern und erobern und treiben andere slawische und germanische Stämme vor sich her nach Westen. Die Völkerwanderung beginnt. Immer mehr Stämme drängen auch auf das Gebiet des römischen Reiches, nehmen ihm Gebiete ab oder werden integriert, d.h. angesiedelt oder in der Armee beschäftigt. Auch die Hunnen werden sesshaft und gründen in Osteuropa eigene Reiche, zu denen auch germanische Gruppen gehören. Ethnische Identität oder Nationalismus sind noch unbekannt.Um 444 wird Attila Alleinherrscher des Hunnenreiches, ein Häuptling mit gotischem Namen. Zeitweise dient er dem oströmischen Kaiser, aber bald will er selbst das Erbe der Römer antreten und überrennt ihre Provinzen. Attila wird zur "Geißel Gottes". Schließlich bietet sich ihm sogar die Schwester des weströmischen Kaisers Valentinian, Honoria, als Gattin an. Sie ist bei ihrem Bruder in Ungnade gefallen und setzt auf die hunnische Karte. Attila stürmt über den Rhein nach Gallien. Hier stellt sich ihm der römische Feldherr Aetius entgegen, Heermeister und Stellvertreter des Kaisers. Er hat über 10.000 Mann zusammen getrommelt, darunter auch germanische Truppen, von eigenen Königen befehligt. So kommt es, dass auf beiden Seiten starke gotische Verbände kämpfen, als sich die Gegner in der Champagne bei Troves treffen. Es soll der 20. Juni 451 gewesen sein: Fast 30.000 Krieger liefern sich auf den katalaunischen Feldern ein blutiges Gemetzel. Am Ende muss sich Attila zurückziehen.

Tod in der Hochzeitsnacht

Ein Hunnenkönig kann so eine Niederlage nicht auf sich sitzen lassen. Ein Jahr später dringt er in Italien ein, will die Entscheidung. Im Mailand besetzt er den kaiserlichen Palast. Papst Leo reist ihm entgegen und versucht ihn vom Marsch auf Rom abzuhalten. Das gelingt schließlich durch eine Seuche, die das hunnische Reiterheer befällt. Attila zieht sich erneut zurück. Seine Autorität ist untergraben, sein Reich zerfällt. Er selbst stirbt in den Armen des Mädchens Ildico, bei einer seiner zahlreichen Hochzeitsnächte, an einem Schlaganfall. Seinem Gegner von den katalaunischen Feldern ergeht es schlimmer: Der Heerführer Aetius ist Kaiser Valentinian zu mächtig geworden. Deshalb lässt ihn der Imperator erstechen.Die Hunnen haben Rom nicht gestürmt. Aber nur 25 Jahr später sitzt mit Odoaker ein Germane auf dem römischen Thron, das Imperium im Westen erlischt.

Stand: 20.06.06