Mit der Ölkrise zu Beginn der 70er Jahre bekommen die Deutschen erstmals zu spüren, dass die Energie-Reserven der Erde begrenzt sind. Öl, Gas und Kohle müssen in absehbarer Zeit durch unerschöpfliche Energiequellen ersetzt werden. Die Bundesrepublik setzt auf den schnellen Ausbau von "sauberer" Kernkraft und spaltet damit die Nation in Atom-Befürworter und erbitterte Gegner. Es ist die Geburtsstunde der grün-alternativen Bewegung, die in den folgenden Jahren vehement für die Nutzung von Sonne und Wind als Energie-Lieferanten wirbt.1991 beschließt die von Helmut Kohl geführte Regierung, die Entwicklung von Windkraft-Anlagen zu fördern. Acht Jahre später ist Deutschland Weltmeister im Bau moderner Windmühlen, die inzwischen über 4.000 Megawatt Strom liefern, etwa zwei Prozent des deutschen Energiebedarfs. 1998 übernimmt Rot-Grün die Regierungsverantwortung und der grüne Umweltminister Jürgen Trittin setzt alles daran, ökologisch erzeugten Strom für die Betreiber von Windkraftanlagen rentabel zu machen.
Am 25. Februar 2000 ist Trittin am Ziel. Mit 328 gegen 217 Stimmen beschließt der Bundestag das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es verpflichtet die Strom-Konzerne, "erneuerbare" oder unerschöpfliche Energien zu Garantiepreisen abzunehmen und ins Stromnetz einzuspeisen. Das neue Gesetz bringt das Geschäft mit dem Öko-Strom zum brummen. Wie Stangenspargel schießen Windmühlen vor allem in Norddeutschland in die Höhe – und rufen neue Umweltschützer auf den Plan, die gegen die Landschafts-Verschandelung durch immer neue Windparks antreten. Nur vier Jahre nach Verabschiedung des EEG fällt die Bilanz ernüchternd aus: Die neue Energie rechnet sich nicht. Milliarden an investierten Fördergeldern steht nur geringer Nutzen für die Umwelt und überhaupt keiner für die Stromwirtschaft gegenüber. Seit der weltweite Handel mit Emissions-Rechten beschlossene Sache ist, erklären selbst rot-grün freundlich gesonnene Energie-Experten das Erneuerbare-Energien-Gesetz schlicht für überflüssig.
Stand: 25.02.05