Nach dem Attentat vom 20.Juli 1944 besichtig Mussolini zusammen mit Hitler den zerstörten Konferenzraum im Führerhauptquartier in der Wolfsschanze

20. Juli 1944 - Stauffenberg-Attentat auf Hitler

Stand: 20.07.2019, 00:00 Uhr

20. Juli 1944, gegen 7:00 Uhr: Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg startet in Berlin per Flugzeug nach Rastenburg. Dort soll er in der "Wolfsschanze", dem "Führerhauptquartier" in Ostpreußen, über die Lage an der Ostfront berichten. Doch er hat einen ganz anderen Plan.

Gegen 10:15 Uhr erreicht Stauffenberg das Kasino in der Sicherungszone der "Wolfschanze", wo er frühstückt. In seiner Aktentasche hat er zwei Sprengsätze. Dann erfährt Stauffenberg, dass die Lagebesprechung mit Adolf Hitler wegen eines Besuchs von Benito Mussolini um eine halbe Stunde auf 12:30 Uhr vorverlegt wird.

Nur eine Bombe scharf

Unter dem Vorwand, er müsse sein Hemd wechseln, zieht sich Stauffenberg zurück. Weil er gestört wird, kann er nur einen Sprengsatz scharfmachen. Er stürzt in die laufende Besprechung und wird vom "Führer" mit Handschlag begrüßt. Die Aktentasche schiebt er unter den Tisch neben Hitler.

Kurz darauf verlässt Stauffenberg den Raum. Er müsse telefonieren. Um 12:42 Uhr detoniert die Bombe. Stauffenberg beobachtet die Explosion aus 200 Meter Entfernung und glaubt, Hitler habe das Attentat nicht überlebt. Es gelingt ihm, nach Berlin zurückzufliegen.

Attentat auf Hitler (am 20.07.1944)

WDR 2 Stichtag 20.07.2019 04:16 Min. Verfügbar bis 17.07.2029 WDR 2


Download

Operation "Walküre"

In der Zwischenzeit sollen seine Mitverschwörer im Heeresamt in Berlin die Operation "Walküre" starten - ursprünglich ein Plan der Wehrmacht, um gegen mögliche Aufstände der Zivilbevölkerung vorzugehen. Doch die geheimen Vorkehrungen wurden von Stauffenberg zusammen mit anderen Militärs für einen Staatsstreich umgearbeitet.

Die Putschisten wollen die Macht übernehmen. Aber der "Walküre"-Alarm erfolgt zu spät. Die telefonische Information, Hitler sei nicht tot, sorgt für Verunsicherung. Erst als Stauffenberg gegen 16:30 Uhr eintrifft, werden die Befehle herausgegeben.

Standrechtlich erschossen

Doch die meisten Kommandeure warten ab. Gegen 18:00 Uhr meldet der Rundfunk, dass Hitler noch lebt. Trotzdem versucht Stauffenberg weiter, Militärs auf seine Seite zu ziehen.

Vergeblich: Gegen 23:00 Uhr stürmen Wehrmachtsoffiziere den Bendlerblock. Kurz nach Mitternacht werden Stauffenberg und drei weitere Verschwörer im Innenhof standrechtlich erschossen.

Todesurteile bei Schauprozessen

Gegen ein Uhr nachts spricht Hitler im Radio und kündigt Rache an: "Es ist ein ganz kleiner Klüngel verbrecherischer Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden." 600 bis 800 Menschen werden verhaftet.

Vor dem Volksgerichtshof werden gegen etwa 200 Angeklagte Schauprozesse veranstaltet. Die meisten werden zum Tod verurteilt.

Programmtipps:

Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 20. Juli 2019 ebenfalls an das Stauffenberg-Attentat auf Hitler. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

Stichtag am 21.07.2019: Vor 50 Jahren: Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond