Von Blues bis Jazz, von Reggae bis Popmusik - der britische Sänger und Musiker Robert Palmer probiert Vieles aus. Von den Plattenfirmen lässt er sich nichts vorschreiben. "Wenn du Musik liebst, schaust du dir nicht die Top Ten der Charts an. Das ist Wegwerf-Musik der Popindustrie."
Palmer macht die Musik, auf die er gerade Lust hat. "Ich mag es zu experimentieren und die Tatsache, dass alles und jeder sich ständig verändert." Es habe für ihn nichts mit Musik zu tun, zwei Mal dasselbe zu machen.
Solokarriere ab 1974
Geboren wird Robert Allen Parker am 19. Januar 1949 in der Kleinstadt Batley in der nordenglischen Grafschaft Yorkshire. Seine ersten Jahre verbringt er mit seinen Eltern auf der Insel Malta. Er kommt gerade in die Pubertät, als die Familie in die "Einöde von Yorkshire" zurückkehrt. "Damit bin ich gar nicht klar gekommen", erinnert sich Palmer.
Er gründet in Scarborough mit 15 Jahren seine erste Band. Vier Jahre später zieht er nach London. Doch die Bands, in denen er dort spielt, schaffen den Durchbruch nicht. Darum startet Palmer 1974 mit dem Album "Sneakin' Sally through the Alley" eine Solokarriere. Seinen ersten größeren Hit landet er 1978 mit dem Song "Every kind of People".
Erfolg mit "The Power Station"
In den 1980er Jahren ist Palmer kommerziell erfolgreich. Neben Solohits wie "Addicted the Love", "Johnny and Mary" und "Looking for Clues" ist er Sänger von "The Power Station", einem Bandprojekt mit Tony Thompson von "Chic" am Schlagzeug und den "Duran Duran"-Mitgliedern Andy Taylor an der Gitarre und John Taylor am Bass.
Nach nur einem erfolgreichen Album verlässt Palmer die Band kurz vor einer geplanten Tour zugunsten seiner Solokarriere. Das lohnt sich für ihn: 1987 und 1989 gewinnt er jeweils einen Grammy.
Karriere endet mit Blues
In den 1990er Jahren verläuft Palmers Karriere nur schleppend. Er lebt inzwischen in Lugano in der Schweiz und wendet sich mehr und mehr dem Rhythm and Blues zu. 2003 veröffentlicht er das Bluesalbum "Drive", ein Erfolg in den USA und für einen Grammy nominiert.
Die Veröffentlichung des Albums in Europa erlebt Robert Palmer nicht mehr. Er stirbt zwei Wochen vorher, am 26. September 2003, in Paris an einem Herzinfarkt im Alter von 54 Jahren.
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