Nachtclub-Tänzerin Roslyn ist mit ihrem Leben und ihrer Ehe unzufrieden. In Reno lässt sie sich von ihrem Mann scheiden: "Wenn ich schon einsam bin, dann will ich es wenigstens alleine sein."
Dann lernt Roslyn in den Weiten Nevadas mit einem Aushilfsmechaniker, einem alternden Cowboy und einem Rodeo-Reiter drei Männer mit unterschiedlichem Charakter kennen, die nicht nur den gemeinsamen Plan verfolgen, Mustang-Pferde einzufangen, sondern auch noch um sie buhlen. Die Sache mit den Wildpferden läuft schief, Harmonie schlägt um in Konfrontation. Roslyn muss sich entscheiden.
Liebeserklärung an Marilyn
"Misfits – Nicht gesellschaftsfähig" gilt als durch und durch amerikanischer Film: eine Art Anti-Western über verlorene Seelen und gescheiterte Träume. Und mit großem Star-Aufgebot: Die Hollywood-Ikonen Marilyn Monroe, Clark Gable und Montgomery Clift sowie Eli Wallach spielen die Hauptrollen, Ausnahme-Regisseur John Huston führt Regie, und Monroes Ehemann, der Dramatiker Arthur Miller, steuert das Drehbuch bei.
Miller will seiner Frau mit dem Drehbuch endlich einmal eine komplexere Rolle verschaffen – auch, um die Schauspielerin von der Erinnerung an drei Fehlgeburten abzulenken. So ist der Film auch eine Liebeserklärung an die Schauspielerin, der drei Männer in ihrer Rolle immer wieder sagen, wie wundervoll und begehrenswert sie ist.
Labile Stars und Selbstzerstörung
Der Schuss geht nach hinten los: Schon bald nach Drehbeginn im Sommer 1960 streitet sich das Paar am Set ununterbrochen. Damit, dass die Rolle so viel über sie selbst verrät, ist Monroe alles andere als zufrieden. Während Miller Trost bei der Fotografin Inge Morath sucht, flüchtet sich Monroe in Alkohol und Schlaftabletten. Die Crew verbringt Stunden damit, in brütender Hitze auf den labilen Star zu warten.
Aber auch die anderen Schauspieler haben Probleme: Nach einem schweren Autounfall neigt Montgomery Clift zu selbstzerstörerischen Exzessen; Clark Gable leidet unter den psychischen und physischen Strapazen des Drehs. Noch am Set beschließt der 59-Jährige, sich aus Hollywood auf seine Farm zurückzuziehen, wo seine Frau ihr erstes Kind erwartet.
Scheidung statt Versöhnung
Wie Marilyn Monroe, so gelingt auch Gable eine seiner besten Leistungen. Auskosten kann er weder Ruhm noch Ruhestand: Zwölf Tage nach Ende der Dreharbeiten stirbt er an den Folgen eines Herzinfarkts.
Am 1. Februar 1961 kommt "Misfits" in die US-Kinos. Auch für Monroe ist es der letzte Film: Nach der Scheidung von Miller und mehreren Zusammenbrüchen stirbt die Schauspielerin ein Jahr später an einer Überdosis Schlaftabletten.
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