Als Großbritanniens frühere Premierministerin Margaret Thatcher am 8. April 2013 in London stirbt, sind die Reaktionen gespalten. Konservative wie Premierminister David Cameron loben ihre politische Leistung: "Margaret Thatcher hat unser Land nicht nur regiert, sie hat unser Land gerettet."
In den Arbeitervierteln hingegen gehen die Menschen auf die Straße und feiern Thatchers Tod mit Partys und einem Lied aus dem Musical "Der Zauberer von Oz": "Ding-Dong, die Hexe ist tot."
Mit harter Hand
Die am 13. Oktober 1925 in Grantham geborene Tochter eines Kolonialwarenhändlers und Laienpredigers arbeitet sich in der Politik in den Nachkriegsjahren hoch. 1975 bringt sie es zur Vorsitzenden der konservativen Partei, vier Jahre später wird sie Großbritanniens erste Premierministerin.
Thatcher regiert mit harter Hand: Sie schafft Subventionen ab, privatisiert Staatsbetriebe, bekämpft die Gewerkschaften, entlastet die Reichen und kürzt bei den Armen. Ihr Ziel: Die am Boden liegende Wirtschaft des Landes soll neuen Schwung erhalten.
Spitznamen von den Russen
Thatcher wird zur Ikone der Konservativen und Wirtschaftsliberalen und zum Hassobjekt von Linken und Arbeitern, die massenweise den Job verlieren. Ihrem Vorgehen verdankt sie ihren Spitznamen: "Die Russen sagen, ich sei eine Eiserne Lady. Sie haben Recht. Großbritannien braucht eine Eiserne Lady!"
Auch international setzt Thatcher auf Härte. Sie ist überzeugte Anti-Kommunistin und spart im Kalten Krieg nicht mit entsprechender Rhetorik. Sie führt Krieg um die Falkland-Inseln und ringt der EU Sonder-Rabatte für Großbritannien ab.
Rücktritt nach gut elf Jahren
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs verliert Thatcher ihre Popularität und den Rückhalt ihrer Partei. Denn die Zeichen stehen nun international auf Versöhnung und Zusammenarbeit. 1990 tritt Thatcher als Premierministerin zurück.
"Wir verlassen die Downing Street nach elfeinhalb wundervollen Jahren", sagt sie bei ihrem Abschied. "Und wir sind glücklich, dass wir das Vereinigte Königreich in einem weit besseren Zustand übergeben, als jenem, den es hatte, als wir herkamen."
Trauerfeier mit Queen
Anfang der 2000er Jahre zieht sich Margaret Thatcher aufgrund mehrerer Schlaganfälle und fortschreitender Demenz aus der Öffentlichkeit zurück. Nach ihrem Tod mit 87 Jahren wird in London am 17. April 2013 eine Trauerfeier in der St. Paul's Cathedral ausgerichtet - unter Anwesenheit von Königin Elisabeth II. und mit militärischen Ehren.
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