"40 Grad Celsius unter null und Wind von 120 Kilometern pro Stunde, das ist schon hart", sagt einer der Höhenarbeiter, der 1979 an der Montage beteiligt ist. Keine Seilbahn in Europa führt so hoch wie jene auf das Klein Matterhorn in der Schweiz bei Zermatt. Vom Zwischenhalt "Trockener Steg" bis zur Bergstation in etwas mehr als 3.800 Metern Höhe sind es 3,8 Kilometer, das letzte Stück schraubt sich fast senkrecht nach oben.
Die Montage in der dünnen Gebirgsluft ist ein Knochenjob. "Mehr als 40, 50 Prozent Leistung können wir nicht bringen", erklärt der Monteur damals.
Von den 250 Höhenarbeitern an der Bergstation halten lediglich 50 durch. Die größte Hilfe ist ein Helikopter: 7.200 Tonnen Material bringt er auf den Berg. Der Beton wird mit Frostschutz versetzt und in Thermokübeln gebracht, damit er vor dem Verstreichen nicht gefriert.
Wichtige Zubringerbahn zum Sommerskigebiet
Das Klein Matterhorn bei Zermatt in der Schweiz
Seit der Eröffnung der Seilbahn am 23. Dezember 1979 stehen zwei Großkabinen mit Platz für je 100 Menschen bereit: Sie pendeln in 500 Sekunden hinauf und hinunter. An der Bergstation auf dem Klein Matterhorn können Touristen einen Tunnel durchqueren, um zum südlich gelegenen Gletscherplateau zu gelangen, einem Sommerskigebiet. "Es ist eine wichtige Zubringerbahn zum größten Sommerskigebiet, das wir in der Schweiz haben", sagt Zermatts Bürgermeister damals.
"Und sie läuft immer noch einwandfrei und zuverlässig wie am ersten Tag", betont Mathias Imoberdorf vom Betreiber der Bergbahn heute. Der Schweizer Skiort Zermatt lockt zuverlässig Touristen an – zu viele für die beiden Großkabinen, die pro Stunde 600 Menschen transportieren können. "Vor allem im Winter, gegen Abend, hat es viel Stau gegeben und Wartezeiten von bis zu anderthalb Stunden“, erklärt Imoberdorf.
Noch mehr Seilbahnen in Zermatt
Seit Anfang des Jahres 2019 läuft neben der alten Pendelbahn eine neue Bahn, "Matterhorn Glacier Ride",: 25 kleinere Gondeln mit je 28 Sitzplätzen – und einem durchsichtigen Boden. "So kommen wir auf eine Kapazität von 2.000 Personen pro Stunde", sagt Mathias Imoberdorf.
Und längst ist in Zermatt für 2020 die weitere Eröffnung einer Seilbahn geplant: Sie führt vom Klein Matterhorn hinunter zur italienischen Grenze, nach Testa Grigia, einem Felskopf mit Hütte im Nachbarland. Auf diesem Weg können Touristen die Alpen einmal überqueren – via Seilbahn.
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