Seinen Durchbruch als Schauspieler hat Dieter Pfaff in der ARD-Krimiserie "Der Fahnder". Als Polizist Otto Schatzschneider erreicht er Kultstatus. "Es ist sicher was Erstaunliches gewesen, dass man mit so einer kleinen Rolle so populär werden konnte", sagt Pfaff später über seine Auftritte von 1984 bis 1996.
Er ist bereits 37 Jahre alt, als seine Schauspielkarriere beginnt. Sein Leben verläuft von Anfang an kurvenreich. Der am 2. Oktober 1947 in Dortmund geborene Polizistensohn hat ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater.
Zunächst Regisseur und Professor
Mit 22 Jahren bricht Pfaff sein Lehramtsstudium ab und absolviert eine Schauspielausbildung. "Als ich dann im Theater in Dortmund angefangen habe, hat der Intendant zu mir gesagt: 'Sie werden sowieso Regisseur, weil Sie zu viel denken. Schauspieler sollen nicht so viel denken.'"
Als Regisseur arbeitet Pfaff an Theatern in Tübingen, Frankfurt am Main, Nürnberg und München. An der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz wird er 1983 Professor für Schauspiel.
"Nicht schön, nicht jung"
Doch diesen Job gibt er auf, weil er selbst als Schauspieler arbeiten will. "Es hat lange gedauert, bis ich dazu gefunden habe", sagt Pfaff. Er habe "Schiss" und Respekt vor dem Spielen gehabt. Der zweifache Vater zögert, bis er seinem Wunsch nachgibt.
"Nicht schön, nicht jung, völlig aus der Zeit - ich war genau das, wonach die Fernsehmacher nicht suchten", sagt Pfaff. Trotzdem geht sein Plan auf.
Erfolgreiche Hauptrollen
In "Der Fahnder" betreibt er als beleibter Schnäppchen-Otto auf dem Polizeirevier einen schwungvollen Handel mit allerlei Dingen des täglichen Bedarfs. Doch Pfaff will sich nicht auf die Rolle des komischen Dicken festlegen lassen.
"Ich wollte nicht die Nebenrollen, sondern die Hauptrollen spielen." Er wartet nicht nur auf Angebote, sondern erfindet selbst Figuren. Resultat sind beispielsweise die RTL-Familienserie "Bruder Esel" (1996) und die ZDF-Krimireihe "Sperling" (1996 bis 2007).
Ernsthaft und komödiantisch
Durch Serien wie "Bloch" (2002 bis 2012) und "Der Dicke" (2005 bis 2012) für die ARD wird Pfaff zu einem Publikumsliebling. Der Charakterdarsteller verbindet Ernsthaftigkeit und Komödiantisches.
Das Ende kommt abrupt: Im September 2012 gibt seine Agentur bekannt, dass Pfaff an Lungenkrebs erkrankt ist. Er stirbt am 5. März 2013 in Hamburg.
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