Aufgebrochene Schließfächer in Berliner Volksbank

14. Januar 2013 – Spektakulärer Bankraub in Berlin entdeckt

Stand: 14.01.2018, 00:00 Uhr

Berlin-Steglitz am 14. Januar 2013: Bei der Feuerwehr geht früh am Morgen ein Notruf ein, der einen Brand in einer Tiefgarage meldet. Etwa zur gleichen Zeit berichtet ein anderer Anrufer von einem Brand in der benachbarten Filiale der Volksbank. Vor Ort wird der Zusammenhang schnell klar: In der Tiefgarage brennt ein Tunnel, der direkt in den ebenfalls brennenden Tresorraum des Bankgebäudes führt.

Dort ist rund ein Drittel der 900 Wertfächer aufgebrochen worden. Bargeld, Schmuck und Gold im Wert von zehn Millionen Euro fehlen.

Tunnel-Bankraub in Berlin entdeckt (am 14.01.2013)

WDR 2 Stichtag 14.01.2018 04:12 Min. Verfügbar bis 12.01.2028 WDR 2


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45 Meter durch den Untergrund

Mit ihrem spektakulären Bankraub setzen die Täter Maßstäbe: Eine solch technische Meisterleistung habe er noch nie erlebt, bekennt auch der Sonderkommissionsermittler der schnell eingesetzten "Soko Tunnel", Michael Adamski. Unter falschen Namen haben sich die Täter mehrere Parkplätze in der Tiefgarage sowie ein Schließfach im Tresorraum angemietet, um die Lokalitäten auszuspionieren. In Wochen, vielleicht auch Monaten graben sie von einem Verschlag aus einen 45 Meter langen Tunnel. Dabei kommt ihnen der Umstand zupass, dass in der Gegend mit ihren Restaurants und Arztpraxen sowieso immer Baulärm herrscht.

Hunderte von Holzbohlen benötigen die Diebe für ihre Arbeit, über 100 Tonnen Aushub müssen sie abtransportieren. Auch die 80 Zentimeter dicke Stahlbetonwand des Tresorraums scheint für sie kein besonders großes Hindernis zu sein.

Die Spur führt nach Polen

Durch den Brand versuchen die Täter, alle Spuren zu verwischen – ein Plan, der nur zum Teil gelingt. Nachdem ein Kameraroboter den Gang erkundet und seine Begehbarkeit festgestellt hat, findet die Polizei vor Ort Zigarettendosen, Bierstummel und ein Taschentuch, an dem DNA-Spuren sichergestellt werden können. Die Spur führt nach Polen. Hier lebt der Tischlermeister, der die rund eintausend Winkel zum Abstützen der Decke hergestellt hat. Er kann sich gut an die Person erinnern, die ihm den Auftrag gab. Die Polizei schöpft Hoffnung.

Aber das Phantombild, das die Polizei nach den Angaben des Tischlers anfertigt, bringt keinen Erfolg. Auch ein Bericht der Sendung "Aktenzeichen XY" läuft ins Leere. Insgesamt geht die "Soko Tunnel" rund 800 Hinweisen aus der Bevölkerung nach, bevor sie ihre Ermittlungen zweieinhalb Jahre nach dem Raub einstellt. Die Täter sind bis heute unbekannt, die Beute bleibt verschwunden.

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