Nordrhein-Westfalen hat das sogenannte "Memorandum of Understanding des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)" unterzeichnet. Damit hat das Bundesland offiziell seine Bereitschaft, sich als Kandidat für das Auswahlverfahren des DOSB zur Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele in Deutschland zu bewerben, erklärt.
Dazu wurde am Dienstag (28.11.2023) eine entsprechende Absichtserklärung von Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen, und Oberbürgermeister Stephan Keller für die Landeshauptstadt Düsseldorf unterschrieben.
DOSB lotet Bereitschaft für 2036 oder 2040 aus
Was bedeutet das konkret? Die Rhein-Ruhr-Region, die schon seit ein paar Jahren mit dem Gedanken spielt, sich für die Spiele zu bewerben, verleiht ihrem Willen eine Art offiziellen Anstrich. Der DOSB lotet seit einer Weile die gesellschaftliche Unterstützung für eine mögliche Olympia-Bewerbung aus, es geht zunächst um die Sommerspiele 2036 oder 2040.
Eine im Vorfeld einer solchen Bewerbung immer wieder versprochene und angekündigte Volksbefragung wird in der Absichtserklärung nicht erwähnt. Am kommenden Samstag schon will die DOSB-Mitgliederversammlung die "Frankfurter Erklärung" verabschieden, in der Richtlinien für eine Bewerbung definiert werden sollen.
15 Kommunen in NRW beteiligt
Mit der Initiative Rhein Ruhr City bringen sich 15 Kommunen gemeinsam in Stellung, ein Vorteil soll die bereits vorhandene Infrastruktur sein: 95 Prozent der für die Spiele benötigten Sportstätten gebe es bereits. Auch die Lage mitten in Europa sei eine Stärke der Bewerbung.
"Nordrhein-Westfalen kann dem DOSB ein Angebot unterbreiten, das zu 100 Prozent ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig ist", sagte Milz: "Im Herzen von Europa gelegen bringen wir mit Rhein Ruhr City die Spiele zu den Menschen und werden damit den Anforderungen ökologisch nachhaltiger Transportmöglichkeiten gerecht."
Mronz nicht mehr als Organisator dabei
Michael Mronz, Initiator des Rhein-Ruhr-Projekts, wird angesichts seiner neuen Funktion als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und als DOSB-Präsidiumsmitglied seine Tätigkeiten für die Initiative ruhen lassen.
Interesse an einer Ausrichtung haben fünf Städte beziehungsweise Regionen bekundet: Berlin, Hamburg, München (mit Bayern), Leipzig (mit Sachsen) und Nordrhein-Westfalen. Mit mindestens zwei und maximal vier Orten würde der DOSB ins Rennen gehen.
Quelle: red