Paderborns Trainer Lukas Kwasniok vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg.

"Nichts Unrechtes getan": Kwasniok äußert sich zu Missbrauchsvorwürfen

Stand: 24.06.2023, 18:08 Uhr

Lange war es still um Lukas Kwasniok, nachdem der Trainer des SC Paderborn auf Mallorca aufgrund von Missbrauchsvorwürfen verhaftet wurde. In den vereinseigenen Medien nahm Kwasniok nun Stellung.

Mit der üblichen Leistungsdiagnostik ist der SC Paderborn am Samstag in die Vorbereitung auf die kommende Zweitliga-Saison gestartet. Am Sonntag kehrt das Team dann erstmals seit dem Saison-Finale Ende Mai auf den Rasen des Trainingszentrums zurück. Mit einem bunten Rahmenprogramm will der Verein auch möglichst viele Fans anlocken, um dem Aufgalopp der SCP-Profis den passenden Rahmen zu geben.

Der Fokus der Außenstehenden wird sich dann aber wohl nicht auf die Neuzugänge richten, sondern auf Trainer Lukas Kwasniok. Für den 42-Jährigen ist es der erste Auftritt in der Öffentlichkeit, nachdem er im Mai auf Mallorca kurzzeitig festgenommen wurde. Eine Frau warf dem SCP-Trainer sexuelle Nötigung vor. Nach zwei Tagen in Haft wurde Kwasniok ohne Auflagen entlassen.

Kwasniok: "Sofortige Freilassung spricht klare Sprache"

Seitdem war es still um Kwasniok. Beim letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) ließ er sich von Co-Trainer Frank Caspari vertreten. Am Samstag brach Kwasniok nun sein Schweigen. Der SCP veröffentlichte auf dem vereinseigenen Youtube-Kanal ein Interview mit Kwasniok, in dem er auch zu dem Geschehnissen auf Mallorca Stellung nahm.

"Insgesamt ist es keine angenehme Situation für alle Beteiligten, sowohl für mich als auch für meine Familie und den Verein", sagte Kwasniok. "Grundsätzlich habe ich nichts Unrechtes oder Rechtswidriges getan. Die sofortige Freilassung ohne rechtliche Auflagen nach der Anhörung spricht eine klare und eindeutige Sprache. Und deswegen ist mein Vertrauen in die spanische Justiz sehr hoch und ich blicke sehr, sehr zuversichtlich und positiv auf das laufenden Verfahren."

Weiter dankte Kwasniok den Verantwortlichen für die "Unterstützung und Rückendeckung". Er glaube, "dass wir es geschafft haben, das einigermaßen und bravourös zu meistern. Die Führung des Vereins hat sich in den vergangenen Wochen sehr klar in Bezug auf diese Thematik und auch zu meiner Person positioniert und geäußert." Dieser Vertrauensbeweis sei "nicht selbstverständlich und jetzt gilt es, den Fokus auch auf die kommende Saison zu legen."

Freistellung Kwasnioks stand nie im Raum

Eine Freistellung Kwasnioks stand nie im Raum, wie SCP-Sportdirektor Benjamin Weber gegenüber der "Neuen Westfälischen" versicherte: "Er ist und bleibt unser Trainer", sagte er. Präsident Thomas Sagel sagte am Samstag: "Wir als Verein nehmen Anschuldigungen dieser Art ernst und fahren dabei ganz klar eine Nulltoleranzlinie. Insofern haben wir das laufende Verfahren im Blick und werden gegebenenfalls auch angemessen reagieren. In einem Gespräch mit Lukas Kwasniok haben wir ihm bis dahin aber auch unsere Unterstützung versichert. Wir haben gemeinsam noch viel vor und streben für die neue Spielzeit das bestmögliche sportliche Ergebnis an."

Kwasniok übernahm im Juli 2021 das Traineramt beim SCP als Nachfolger von Steffen Baumgart. In seiner ersten Saison führte er die Paderborner auf Rang neun. In der vergangenen Spielzeit spielte der SCP lange um den Aufstieg mit und landete letztlich auf dem sechsten Tabellenplatz. Kwasnioks Vertrag in Paderborn läuft noch bis zum 30. Juni 2025.

Quelle: lt