Der SC Paderborn steht als Spitzenreiter der 2. Bundesliga derzeit ganz oben in der Tabelle - die Erfolgswelle begründet sich auch mit einer stabilen Abwehr. In dieser hat sich Neuzugang Felix Götze nach nur einer Halbserie zum Chef aufgeschwungen. Nun wartet auf Götze und Co. am Samstag das Topspiel gegen die SV Elversberg.
Götze direkt Abwehrchef in Paderborn
Es ist das Duell des Tabellenführers gegen den Tabellendritten. Für die SVE ist die derzeitige Tabellenregion wohl ebenso ungewohnt wie für den SC Paderborn. Es könnte ein Spiel wie gemalt für den Paderborner Abwehrchef Felix Götze sein. "16 Grad, Nieselregen und so, das ist meins", erzählte er im WDR-Podcast "Einfach Fußball". Da könne man so schön grätschen, gestand er.
Das komplette Traumwetter bleibt Götze am Samstag verwehrt, die Vorhersage gibt für Elversberg nur vier Grad an. Dazu soll es relativ neblig werden. Doch der Fußball-Arbeiter aus dem westfälischen Teil des Ruhrgebietes, genauer aus Dortmund, nimmt es, wie es kommt - hat er doch schon oft in seiner Karriere mit Widrigkeiten zu kämpfen gehabt.
Oft von Verletzungen zurück gekämpft
Wer in Götzes fußballerischen Lebenslauf schaut, der zählt gleich mehr als ein Dutzend Verletzungen in allen möglichen Körperregionen. Ob Kopfverletzung, Muskelfaserriss oder Corona-Erkrankung, der inzwischen 26-Jährige hat sich durch fast alles durchgekämpft. Jetzt scheint er endgültig sein Potenzial entfalten zu können. "Ich fühl mich so fit wie noch nie", sagt er im Podcast.
Der 26-Jährige hat mit Paderborn ambitionierte Ziele: Natürlich den Sieg gegen Elversberg, aber auch das große Ganze zum Ende der Saison: "Es wäre quatsch, wenn ich sagen würde, ich will nicht aufsteigen. Dafür spielt man Fußball!" Es wäre die Krönung für den langen Leidensweg des Felix Götze.
Götze: "Ich genieße das hier"
Wie fit Götze aber derzeit ist, zeigt sich bei seiner Einsatzzeit: In dieser Saison hat er noch keine Minute bei den Ostwestfalen verpasst. "Es macht einfach Spaß und ich genieße das hier. Schöner hätte ich mir die Zeit aktuell nicht erträumen können", so der Abwehrspieler. Dabei war es durchaus ein Risiko im Sommer, nach Paderborn zu wechseln.
Denn vorher war Götze bei Rot-Weiss Essen in der 3. Liga unterwegs, weit weg vom Spitzenfußball der 2. Bundesliga. Dort wollten die Fans den Publikumsliebling unbedingt halten, der Innenverteidiger war beliebt und gesetzter Stammspieler. Diese Sicherheit und Beliebtheit gab Götze für den SCP auf. Die Gründe für den Wechsel beschrieb er wie folgt: "Die Intensität macht Paderborn stark. Ich habe hier viele Ballkontakte und Freiheiten. Es hat einfach gut gepasst."
Traum vom Bruder-Duell in der Bundesliga?
Paderborns Trainer Lukas Kwasniok ist von seinem neuen Abwehrchef auf jeden Fall hellauf begeistert, bezeichnete ihn unlängst in der Westfälischen Zeitung als eine "Maschine als Spieler und Mensch". Selbst sieht Götze seine Stärken vor allem in der Fehlerlosigkeit seiner Aktionen.
Diese Stärke will er nun gegen Elversberg an den Tag legen und dann möglichst lange oben mitmischen. Wer weiß, vielleicht erfüllen sich noch diverse Träume für den Abwehrspieler. Zum Beispiel nochmal gegen seinen Lieblingsklub Borussia Dortmund, wo Götze in der Jugend aktiv war, in der Bundesliga zu spielen. Oder gegen seinen älteren Bruder antreten zu dürfen - der heißt Mario und spielt bei Eintracht Frankfurt.