Denis Huseinbasic und Dejan Ljubicic jubeln nach einem Tor im Testspiel gegen VV St. Truiden

1. FC Köln - Als Einheit und mit "neuem Vertrauen" gegen den HSV

Stand: 29.07.2024, 14:36 Uhr

Für den 1. FC Köln startet am Freitag die große Mission Wiederaufstieg. Beim Saisonauftakt gegen den Hamburger SV kommt es zum Wiedersehen mit Ex-Coach Steffen Baumgart.

Von Jakob Halbfas

Mit zwei Testspielsiegen im Trainingslager im österreichischen Bad Waltersdorf hat der Bundesliga-Absteiger seine Sommervorbereitung erfolgreich beendet. Im letzten Test am Samstag setzten sich die Kölner gegen den italienischen Erstligisten Udienese Calcio nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 durch.

"Die Jungs sind mit dem Rückstand gut umgegangen und haben das Ding am Ende mit viel Widerstandsfähigkeit gedreht. Die brauchen wir, das ist eine sehr gute Erkenntnis", sagte Kölns neuer Trainer Gerhard Struber. "Wir hatten eine super Intensität und haben einfach gut gekickt miteinander."

Teamcheck - 1. FC Köln

WDR 25.07.2024 02:03 Min. Verfügbar bis 25.07.2025 WDR Online


Köln ungeschlagen durch die Vorbereitung

Mit sechs Siegen aus sieben Testspielen trat der FC selbstbewusst die Rückreise ins Rheinland an. "Wir sind richtig eng zusammengewachsen mit der Mannschaft, haben ein gutes Vertrauen aufgebaut und einen Glauben in das, was wir jeden Tag tun", fasst Struber nach fünf Vorbereitungswochen zusammen.

Den Glauben mussten viele FC-Spieler nach dem Abstieg erst einmal wieder neu entdecken. "Wir haben den Jungs auch ein Stück weit Hoffnung verpflanzt in die Birne", sagt Struber. "Wir haben Qualität, wir sind gerüstet. Jetzt geht’s darum, das mit in die Liga zu nehmen und dort mit viel Selbstvertrauen und Selbstverständnis aufzutreten."

Fokus auf den Hamburger SV

Seit Montag trainiert der 1. FC Köln wieder auf dem heimischen Trainingsgelände am Geißbockheim. In Köln Sülz laufen die letzten Vorbereitungen für den Saisonauftakt in der 2. Bundesliga. Am Freitag (20.30 Uhr) empfängt der FC den Hamburger SV. Vielmehr Tradition geht kaum.

"Wir freuen uns alle richtig auf das Spiel! Flutlicht, ausverkauft - was will man mehr?", sagt Struber. Im Duell mit dem HSV erwartet der 47-Jährige einen "Abnutzungskampf." Die Brisanz am 1. Spieltag könnte nicht größer sein. Beim HSV steht Kölns Ex-Trainer Steffen Baumgart an der Seitenlinie. Stürmer Davie Selke, der im Sommer vom FC zum HSV gewechselt ist, ist noch nicht fit und wird voraussichtlich nicht spielen.

Timo Hübers ist neuer Kapitän

Der neue Kapitän des 1. FC Köln: Timo Hübers.

Der neue Kapitän des 1. FC Köln: Timo Hübers.

Beim FC scheinen die Positionen für die Startelf nahezu alle vergeben. Im Tor ist Jonas Urbig nach seiner Leih-Rückkehr aus Fürth die neue Nummer Eins, für Marvin Schwäbe wird noch ein Abnehmer gesucht. Davor führt Timo Hübers als Abwehrchef und neuer Kapitän die Mannschaft auf den Platz.

"Dass Timo unser Kapitän wird, ist keine Überraschung - das hatte sich abgezeichnet", sagte Kölns Struber zu seiner Entscheidung. Der 28-Jährige sei "ein richtig guter Typ und ein sehr intelligenter Bursche" und verfüge über die nötige "Erfahrung", das Amt auszuüben.

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"Ich weiß, was es bedeutet, diesen großartigen Klub als Kapitän anzuführen. Ich werde Timo darum mit all meiner Erfahrung unterstützen", reagierte Hübers Vorgänger Florian Kainz auf Instagram.

Platz neben Hübers noch offen

Wer neben Hübers den zweiten Innenverteidiger geben wird, ist noch offen. Youngster Julian Pauli hat eine starke Vorbereitung absolviert und sich in den Vordergrund gespielt. Konkurrenz bekommt der 19-Jährige von Routinier Dominique Heintz. Gesetzt ist Jan Thielmann als Rechtsverteidiger, Leart Paqarada wird wohl den verletzten Max Finkgräfe auf der linken defensiven Außenbahn vertreten.

Im Mittelfeld führt kein Weg an Erik Martel vorbei, auch Denis Huseinbasic und Dejan Ljubicic scheinen gesetzt. Mit Jacob Christensen hat sich eine weitere Alternative im Zentrum im jüngsten Testspiel schwer verletzt. Der Däne zog sich einen Kreuzbandriss zu und fällt mehrere Monate aus. Im offensiven Mittelfeld könnte Luca Waldschmidt seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Lemperle und Downs bilden Sturmduo

Tim Lemperle (l.) und Damion Downs (r.) im Testpiel gegen Viktoria Köln

Tim Lemperle (l.) und Damion Downs (r.)

Als Sturmduo haben sich die beiden Youngster Tim Lemperle und Damion Downs festgespielt. "Es wird ja mein erstes komplettes Jahr bei den Profis und ich wünsche mir einfach, im Laufe der Saison mein Startelf-Debüt zu feiern", gibt sich Downs im Gespräch mit dem "Geissblog" noch verhalten.

Der 20-Jährige hat bereits in der vergangenen Saison Bundesliga-Luft geschnuppert und im Derby gegen Borussia Mönchengladbach den 3:3-Endstand erzielt. "Wenn man als FC-Spieler gegen Gladbach trifft, ist das Echo Wahnsinn. Das war unbeschreiblich."

In der Vorbereitung hat der Deutsch-US-Amerikaner an der Seite von Lemperle überzeugt - in sieben Testspielen sechs Treffer erzielt. Und auch Lemperle zeigt sich nach einem guten Jahr in Fürth angriffslustig.

Es scheint sich in Köln eine Mannschaft gebildet zu haben, die gemeinsam das Kapitel 2. Bundesliga bestreiten will und kann. Nach dem Abstieg schallte das Wort "Ausverkauf" durch die Domstadt. Davon ist wenige Tage vor dem Start in die neue Saison nicht mehr viel zu hören. Der Optimismus ist auch durch die vielen Bekenntnisse der Spieler zum Verein zurückgekehrt.