Gerhard Struber

"Was will man mehr?" - Köln freut sich auf Flutlichtspiel gegen den HSV

Stand: 31.07.2024, 19:01 Uhr

Für den 1. FC Köln startet am Freitag die große Mission Wiederaufstieg. Beim Saisonauftakt gegen den Hamburger SV kommt es zum Wiedersehen mit Ex-Coach Steffen Baumgart.

Von Jakob Halbfas

Mit sechs Siegen aus sieben Testspielen startet der 1. FC Köln ungeschlagen in die neue Zweitliga-Saison. "Wir haben gute Schritte in den letzten Wochen gemacht und uns stetig verbessert. Wir sind happy, aber am Freitag wird uns der erste Spiegel vorgehalten und das wird für uns eine Standortkontrolle", sagte Kölns neuer Trainer Gerhard Struber am Mittwoch auf der Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga.

Am Freitag (20.30 Uhr) empfängt der FC im traditionsreichen Duell den Hamburger SV. "Wir sind zusammengewachsen, das lässt sich inhaltlich gut anschauen, jetzt gilt es das am Freitag in die 2. Bundesliga zu bringen. Wir sind bereit!"

Köln ungeschlagen durch die Vorbereitung

Nach einer guten Vorbereitung trat der FC am vergangenen Sonntag selbstbewusst die Rückreise ins Rheinland an. "Wir haben ein gutes Vertrauen aufgebaut und einen Glauben in das, was wir jeden Tag tun", fasste Struber die Sommervorbereitung des Bundesliga-Absteigers zusammen.

Teamcheck - 1. FC Köln

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Den Glauben mussten viele FC-Spieler nach dem Abstieg erst einmal wieder neu entdecken. "Wir haben den Jungs auch ein Stück weit Hoffnung verpflanzt in die Birne", sagt Struber. "Wir haben Qualität, wir sind gerüstet. Jetzt geht’s darum, das mit in die Liga zu nehmen und dort mit viel Selbstvertrauen und Selbstverständnis aufzutreten."

Fokus auf den Hamburger SV

Gleich zum Saisonauftakt wartet also mit dem HSV ein direkter Konkurrent in Sachen Aufstieg. Die Hamburger versuchen sich zum siebten Mal in Folge an der Mission Bundesliga-Aufstieg. "Wir freuen uns alle richtig auf das Spiel! Flutlicht, ausverkauft - was will man mehr? Das sind die Momente, auf die man hinarbeitet", sagt Struber. Im Duell mit dem HSV erwartet der 47-Jährige einen "Abnutzungskampf. Wir wollen den Fans zeigen, dass wir alles bedingungslos für den Sieg geben."

Kölns Trainer Struber - "Pure Vorfreude - es kribbelt"

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Es gehe darum, "mit viel Freude, Leichtigkeit und Klarheit im Kopf die Dinge am Freitag anzugehen." Struber verspüre "pure Vorfreude." Und auch im Kölner Fanlager ist die Euphorie auf den Saisonstart trotz 2. Bundesliga nicht minder groß, als in den vergangenen Jahren.

Kessler: Hätten 100.000 Tickets verkaufen können

"Wir hätten für Freitag glaube ich 100.000 Tickets verkaufen können. Ich glaube, das ist eine Hausnummer zum Start in eine Zweitliga-Saison, ein toller Rahmen", sagt Thomas Kessler, Leiter Lizenfußball beim 1. FC Köln.

Die Brisanz am 1. Spieltag könnte dazu nicht größer sein. Beim HSV steht Kölns Ex-Trainer Steffen Baumgart an der Seitenlinie. Stürmer Davie Selke, der im Sommer vom FC zum HSV gewechselt ist, ist noch nicht fit und wird voraussichtlich nicht spielen. "Wir wissen um die Stärke vom HSV und haben sie ganz genau analysiert, wir sind gut vorbereitet. Ich bin davon überzeugt, wenn wir am Freitagabend on fire sind, dann wird’s schwer für den HSV“, gibt sich Struber zuversichtlich.

Kölns Trainer Struber - "Es wird ein Abnutzungskampf werden"

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Timo Hübers ist neuer Kapitän

Der neue Kapitän des 1. FC Köln: Timo Hübers.

Der neue Kapitän des 1. FC Köln: Timo Hübers.

Die Plätze für die Startelf für Freitag scheinen nahezu alle vergeben. Im Tor ist Jonas Urbig nach seiner Leih-Rückkehr aus Fürth die neue Nummer Eins, für Marvin Schwäbe wird noch ein Abnehmer gesucht. Davor führt Timo Hübers als Abwehrchef und neuer Kapitän die Mannschaft auf den Platz.

"Dass Timo unser Kapitän wird, ist keine Überraschung - das hatte sich abgezeichnet", sagte Kölns Struber zu seiner Entscheidung. Der 28-Jährige sei "ein richtig guter Typ und ein sehr intelligenter Bursche" und verfüge über die nötige "Erfahrung", das Amt auszuüben.

Platz neben Hübers noch offen

Wer neben Hübers den zweiten Innenverteidiger geben wird, lässt Struber allerdings noch offen. Youngster Julian Pauli hat eine starke Vorbereitung absolviert und sich in den Vordergrund gespielt. Konkurrenz bekommt der 19-Jährige von Routinier Dominique Heintz. "Cool für mich, dass ich zwei Jungs habe, auf die ich zählen kann", sagte Struber am Mittwoch.

Gesetzt ist Jan Thielmann als Rechtsverteidiger, Leart Paqarada wird wohl den verletzten Max Finkgräfe auf der linken defensiven Außenbahn vertreten.

Im Mittelfeld führt kein Weg an Eric Martel vorbei, auch Denis Huseinbasic und Dejan Ljubicic scheinen gesetzt. Mit Jacob Christensen hat sich eine weitere Alternative im Zentrum im jüngsten Testspiel schwer verletzt. Der Däne zog sich einen Kreuzbandriss zu und fällt mehrere Monate aus. Im offensiven Mittelfeld ist Luca Waldschmidt wieder einsatzbereit. "Luca ist zurück und steht voll im Training“, sagte der 47 Jahre alte Coach.

Lemperle und Downs bilden Sturmduo

Tim Lemperle (l.) und Damion Downs (r.) im Testpiel gegen Viktoria Köln

Tim Lemperle (l.) und Damion Downs (r.)

Als Sturmduo haben sich die beiden Youngster Tim Lemperle und Damion Downs festgespielt. "Es wird ja mein erstes komplettes Jahr bei den Profis und ich wünsche mir einfach, im Laufe der Saison mein Startelf-Debüt zu feiern", gibt sich Downs im Gespräch mit dem "Geissblog" noch verhalten.

Der 20-Jährige hat bereits in der vergangenen Saison Bundesliga-Luft geschnuppert und im Derby gegen Borussia Mönchengladbach den 3:3-Endstand erzielt. "Wenn man als FC-Spieler gegen Gladbach trifft, ist das Echo Wahnsinn. Das war unbeschreiblich."

In der Vorbereitung hat der Deutsch-US-Amerikaner an der Seite von Lemperle überzeugt - in sieben Testspielen sechs Treffer erzielt. Und auch Lemperle zeigt sich nach einem guten Jahr in Fürth angriffslustig.

Es scheint sich in Köln eine Mannschaft gebildet zu haben, die gemeinsam das Kapitel 2. Bundesliga bestreiten will und kann. Nach dem Abstieg schallte das Wort "Ausverkauf" durch die Domstadt. Davon ist wenige Tage vor dem Start in die neue Saison nicht mehr viel zu hören. "Ich glaube, dass die Vorfreude im Umfeld groß ist, weil natürlich auch das Bleiben einiger Stammspieler dazu geführt hat, dass hier eine gewisse Euphorie da ist. Alle freuen sich, dass es wieder losgeht und das ist auch gut so", sagt Thomas Kessler.